Jeder Patient mit einer Enzephalitis bedarf einer unverzüglichen Aufnahme an eine neurologische Intensivstation (erregerspezifische Therapie, Hirnödemtherapie, antikonvulsive Therapie, symptomatische Therapie vegetativer, metabolischer Entgleisungen, Thromboseprophylaxe etc.) und ist überwachungspflichtig, am besten in Intubationsbereitschaft.
Die häufigsten Ursachen einer eitrigen Meningitis im Erwachsenenalter sind Streptococcus pneumoniae, Neisseria meningitidis und Listerien. Bei der ambulant erworbenen bakteriellen Meningitis im Erwachsenenalter beinhaltet die initiale empirische antibiotische Therapie in Mitteleuropa eine Kombination von einem Cephalosporin der 3. Generation und Ampicillin (nach Einlangen des Antibiogramms zu modifizieren). Bei Verzögerung der Antibiotikatherapie um mehr als 3 h nach Krankenhausaufnahme bzw. 6 h nach Beginn der Meningitis-typischen Symptome verschlechtert sich die Prognose dramatisch. Eine rasche Fokussuche ist essenziell.
Virale Meningoenzephalitiden werden bei immunologisch kompetenten Menschen in Mitteleuropa durch einige wenige Viren ausgelöst, die wesentlichen sind Herpes-simplex-Virus Typ I (bei Verdacht sofort Acyclovir i. v.), in Einzelfällen Varizella-zoster-Virus, Mumps-, Masern- und Enteroviren. In Mitteleuropas ist das wichtigste vektorübertragene Virus das FSME-Virus.
Die mittel- und langfristige Morbidität und Mortalität ist neben der Akutmorbidität und -mortalität von großer Bedeutung. Vaskulär-ischämische Komplikationen können auch noch nach der 2. Woche nach Therapiebeginn auftreten.
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