Rubrik: Infektiologie

  • Neue Wege für neue Antibiotika

    Weltweit steigt die Häufigkeit der Antibiotikaresistenzen – laut WHO das größte Risiko für die globale Gesundheit.

    Antibiotic-Stewardship-Programme sollen helfen, die Wirkung der verfügbaren Antibiotika so lange wie möglich zu erhalten. Wichtig in diesem Sinne: die systematische Verbrauchserfassung – in Österreich durch das 2011 gestartete Projekt „Antibiotikaverbrauch Surveillance Austria“.

    Die Entwicklung neuer Antibiotika bedarf innovativer Methoden und Strategien, z. B. die ­Nutzung (bislang) nichtkultivierbarer Bakterien als Quelle für neue Substanzen.

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  • Infektiologie: Lücken dringend schließen

    Kaum neue Antibiotika in den Entwicklungspipelines bei gleichzeitiger Zunahme von Resistenz stellt Spitäler vor große Herausforderungen.

    In Österreich fehlt es an einheitlichen Hygienestandards und einer standardisierten Datenerfassung, sodass auch keine Transparenz über den Umfang der Risiken ­besteht.

    Interdisziplinär gut ausgebildete klinische Infektiologen sind gefragt, denn sie bringen ­nachweislich eine Win-win-Situation für alle Stakeholder.

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  • Highlights vom ICAAC/ASM Microbe 2016

    Begeisternde Keynote Lectures von Bill Gates zu Aktivitäten seiner Foundation ­(Eradikation der Poliomyelitis) und vom Schweizer Hygieniker Didier Pittet (clean hands save lives)

    Fachliche Highlights zu E.-coli-Multiresistenz, Diagnosesicherung bei Endokarditis, Neues zur MRSA-Therapie, vancomycinresistente Enterokokken sowie zu Fieber bei Kindern

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  • Klinische Daten zur Wirksamkeit von Influenza- und Pneumokokken-Impfung

    Daten zur Wirksamkeit der Influenza-Impfung sind inkonsistent und lassen ­allgemeingültige Schlussfolgerungen nicht wirklich zu.

    Die Influenza-Impfung ist dennoch die derzeit beste Präventionsmöglichkeit, die wir haben – so lange, bis neue, effektivere Impfstoffe zur Verfügung stehen.

    Der Einsatz der konjugierten Pneumokokken-Impfstoffe hat infolge eines dramatischen ­Herdeneffekts auch die Morbidität bei Erwachsenen (in Ländern mit hoher Durchimpfungsrate bei Kindern) erheblich gesenkt, und die Impfung gewinnt zunehmend an Bedeutung in ihrem Einsatz bei älteren Erwachsenen.

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  • Die schwere ambulant erworbene Pneumonie (sCAP)

    Die schwere ambulant erworbene Pneumonie stellt nach wie vor die Infektions­krankheit mit der weltweit höchsten Zahl an Todesfällen dar.

    Häufigster Erreger bleibt Streptococcus pneumoniae.

    Die initial empirische Antibiotikatherapie erfolgt nach Einschätzung des Letalitätsrisikos mittels C(U)RB-65-Score und ATS-Kriterien sowie des wahrscheinlichen Keimspektrums anhand von Anamnese und Komorbiditäten.

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  • Antibiotisches und supportives COPD-Management

    Schwere Exazerbationen von COPD haben heute sowohl in der Akutphase als auch im Langzeitüberleben eine schlechtere Prognose als ein Herzinfarkt.

    Die häufigste Ursache für Exazerbationen sind virale und/oder bakterielle Infekte.

    Die Wahl des Antibiotikums muss auf das Keimspektrum, die Schwere der ­Exazerbation und andere Risikofaktoren abgestimmt sein.

    Rehabilitation mit Ausdauertraining ist in allen COPD-Phasen entscheidend.

    Nikotinkarenz und die Pneumokokken-Impfung sind weitere prophylaktische Maßnahmen.

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  • Chronisch statt tödlich | Moderne HIV-Therapieoptionen – ein Überblick

    Das HIV-Therapieprinzip basiert auf der vollständigen Unterdrückung der Virus­replikation durch antiretrovirale Kombinationstherapie; Targets sind die Enzyme reverse Transkriptase, Integrase und die HIV-spezifische Protease.

    Ein früher Therapiebeginn senkt das Risiko für AIDS, ein schweres Nicht-AIDS-Ereignis oder Tod um 53%, verglichen mit einem späteren Therapiebeginn (CD4 < 350/µl).

    Test-&-Treat-Strategie: Durch vermehrtes Testen und Behandeln könnten bis 2030 80% der Neuinfektionen verhindert werden.

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  • Therapie von Infektionskrankheiten – wie lange notwendig, und was ist zu viel?

    Für viele Infektionskrankheiten ist die Therapiedauer nicht exakt definiert.

    In der täglichen Praxis, bei banalen Infekten und immunkompetenten Patienten, wird nicht nur unnötig oft, sondern oft auch unnötig lange therapiert.

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  • Staphylococcus-aureus-Bakteriämie (SAB): kompliziert – unkompliziert

    Patienten profitieren von einem infektiologischen Bedside-Konsilium, weil tiefe Infektionen eher lokalisiert werden und die Therapiedauer adäquat ist.

    Der rasche Beginn einer adäquaten antibiotischen Therapie ist entscheidend.

    Mit jeder Stunde einer verspäteten Antibiotikagabe steigt die Mortalität um 7%.

    Die Therapiedauer muss adäquat sein: Unkomplizierte SAB müssen mindestens 14 Tage, ­komplizierte ca. 28 Tage antibiotisch behandelt werden. Septische Streuherde können u. U. auch eine Therapie über Monate erfordern.

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  • Neue Antibiotika – Stand 2015

    Die globale Zunahme an Infektionen mit multiresistenten Erregern ist eine Folge falscher oder fehlender Antibiotikapolitik.

    Eine Vielzahl neuer Antibiotika ist in Entwicklung.

    Wenig neue Entwicklungen gibt es auf dem Sektor der Antibiotika gegen Gram-negative Erreger.

    Es besteht jedoch Hoffnung, dass sich bei entsprechender Antibiotikapolitik auch Infektionen mit Gram-negativen Erregern beherrschen lassen.

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  • Clostridium difficile: Diagnostische und therapeutische Herausforderungen

    Eine Clostridium-difficile-Infektion (CDI) bedarf eines umfassenden diagnostischen und therapeutischen Managements.

    In der Diagnostik wird ein 2-Stufen-Verfahren empfohlen: Die Bestätigung sollte mit einem Toxin-Gennachweis in der 2. Stufe erfolgen.

    In der Behandlung von besonders schwer und hartnäckig rezidivierenden Verlaufsformen soll auf neue Substanzen wie Fidaxomicin sowie die hochwirksame fäkale Transplantation verwiesen werden.

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  • Herausforderung Biofilm

    Infektionen von Prothesen und Implantaten sind gefürchtet.

    Mikroorganismen können an Oberflächen Biofilme bilden, in denen sie vor dem Zugriff durch Antibiotika weitgehend geschützt sind.

    Der Erregernachweis sollte durch Kultur nach Ultraschallbehandlung des explantierten Implantats erfolgen.

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  • Postoperative Wundinfektionen: Weniger Infektionen durch ­minimalinvasive Chirurgie

    Wundinfektionen nach elektiven viszeralchirurgischen Eingriffen treten bis zu einem Viertel der Patienten auf.

    Der Einsatz minimalinvasiver Techniken in der Bauchchirurgie senkt die Inzidenz von Surgical Site Infections (SSI), allen voran Wundinfektionen, deutlich und damit auch die Morbidität.

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  • Die Therapie der chronischen Hepatitis C im Jahr 2015

    Während der vergangenen Jahre wurden Medikamente entwickelt, die über eine Hemmung viraler Enzyme gezielt den Replikationszyklus des Hepatitis-C-Virus ­blockieren. Diese Medikamente werden als „direct-acting antiviral agents“ (DAA) bezeichnet.

    Durch Kombination von zwei oder drei solcher neuen Medikamente kann bei fast allen ­Patienten mit chronischer Hepatitis C eine virologische Heilung erzielt werden.

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  • „Hepatitis E“ – auch in Europa

    Weltweit infizieren sich jährlich 20 Millionen Menschen mit dem Hepatitis-E-Virus (HEV).

    Das Reservoir für das in Europa verbreitete HEV vom Genotypus 3 sind Schweine, Wildtiere und Mollusken. Die Übertragung erfolgt direkt oder über unzureichend gegartes Fleisch.

    Die Infektion verläuft häufig subklinisch.

    Bei immunsupprimierten Personen können HEV-GT3-Infektionen zu einer chronischen Hepatitis führen, die rechtzeitig erkannt therapier- und heilbar ist.

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  • HIV im Alter

    Altern mit HIV oder HIV im Alter – beide Szenarien stellen die Behandler vor ­besondere Herausforderungen.

    Späte Diagnose, mangelnde Immunrekonstitution, chronische Inflammation, mehr „Inflammaging“ bedingen einen beschleunigten Alterungsprozess.

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  • Clostridium-difficile-Infektion: Optimierungsbedarf bei Prävention, Diagnose und Erfassung

    Trotz Meldepflicht wird in Österreich nur ein Bruchteil der Clostridium-difficile-­Infektionen (CDI) erfasst, neue Studienergebnisse deuten auf über 7.000 CDI-Fälle pro Jahr hin.

    Wirksam in der Infektionsprävention: gezielter Antibiotikaeinsatz, spezielle Hand­hygiene und Flächendesinfektion, räumliche Isolierung von Patienten.

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  • Prävention postoperativer Wund­infektionen – modifizierbare Risikofaktoren

    Die Genese postoperativer Wundinfektionen ist komplex. Wichtig ist es, zwischen modifizierbaren und nicht beeinflussbaren Risikofaktoren zu unterscheiden.

    Das Maßnahmenbündel sollte zumindest das risikoadaptierte präoperative S.-aureus-Screening (gegebenenfalls mit Sanierung), die indikations- und zeitgerechte peri­operative Antibiotikagabe, die standardisierte präoperative Hautantiseptik, die aseptische ­Disziplin des Operationsteams und die Surveillance postoperativer Wundinfektionen umfassen.

    Patientenseitige Faktoren sind zu beachten. Bei elektiven Eingriffen sind das neben der S.-aureus­-Sanierung die Behandlung bestehender Infektionen, der Ausgleich einer Anämie und Mangelernährung sowie die adäquate Blutzuckereinstellung.

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  • Chronisch rezidivierende Harnwegsinfekte: Diagnose und Management

    Die Prophylaxe von rezidivierenden HWI mit kontinuierlicher Gabe von Nitrofurantoin oder Cephalexin für einen Zeitraum von 6–12 Monaten scheint sehr effektiv zu sein.

    In manchen Studien wurde ein positiver Effekt für Preiselbeer-Produkte ­nachgewiesen. Aufgrund der fehlenden Datenlage gibt es hierfür aber noch keine gute Evidenz, und es kann keine sichere Empfehlung hinsichtlich ihres Gebrauchs erfolgen.

    Besteht der Hinweis auf einen komplizierten HWI (insbesondere Hämaturie nach ­Infektsanierung) sollten die Patienten zur weiteren Abklärung zu einem Facharzt für Urologie zugewiesen werden.

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  • Therapie von Myo- und Perikarditis

    Eine akute Perikarditis kann mit Hilfe von Klinik, Untersuchung und EKG diagnostiziert werden. Für die sichere Diagnostik der Myokarditis ist eine kardiale MRT bzw. eine Endomyokardbiopsie entscheidend.

    Eckpfeiler in der Therapie der akuten Perikarditis sind hoch dosierte nichtsteroidale Antirheumatika und Colchicin, während Kortison nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen sollte.

    Für die Behandlung der akuten Myokarditis ist körperliche Schonung bis zu einem halben Jahr entscheidend. Im Falle einer eingeschränkten Linksventrikelfunktion sollte neben einer neurohumoralen Therapie auch eine spezifische Therapie entsprechend dem Ergebnis der Endomyokardbiopsie durchgeführt werden.

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  • Empirische Therapie bei febriler Neutropenie: Der richtige Zeitpunkt für eine antimykotische Therapie

    Fieberhafte Infektionen im Rahmen zytoreduktiver Chemotherapien maligner ­neoplastischer Erkrankungen sind häufig und vital bedrohlich.

    Eine frühzeitige, effektive antimikrobiell wirksame Therapie – noch vor Kenntnis des infektiösen Focus und des Erregers – ist für die Prognose entscheidend.

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  • Highlights vom ICAAC 2014*

    Angesichts der steigenden Resistenzen besteht ein enormer Bedarf an neuen Antiinfektiva. Klinische Studien zu Substanzen mit gramnegativer Wirksamkeit sind im Laufen, drei Substanzen mit grampositver Wirksamkeit wurden in den USA zugelassen. Für den niedergelassenen Bereich sind keine neuen oral verabreichbaren Substanzen zu erwarten.

    Da die dringend benötigte Entwicklung von sogenannten Reserveantibiotika für Firmen aufgrund der geringen Absatzmengen offenbar nicht attraktiv ist, werden Anreizsysteme überlegt.

    AIDS ist zu einer chronischen Erkrankung geworden. Immer mehr ältere Menschen leben mit der Erkrankung.

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  • Die globale Dimension der nichtviralen sexuell übertragbaren Infektionen

    Das globale Problem der STI wird aus mitteleuropäischer Sicht oft unterschätzt.

    Die Dichte von STI korreliert mit sozialer Dysbalance, Armut und Bildungsmangel.

    Trotz aller medizinischen Errungenschaften (hochsensitive Nachweisverfahren, effiziente Therapiemöglichkeiten etc.) wird eine Verbesserung dieser endemischen Katastrophe in den besonders betroffenen Regionen nur durch die Entwicklung stabiler Sozialsysteme und Zugang zur Bildung erreichbar sein.

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  • Gender-Aspekte in der Infektiologie

    Bei vielen Infektionen sind Unterschiede zwischen Männern und Frauen beschrieben.

    Diese können sowohl biologisch („Sex“) als auch psychosozial („Gender“) bedingt sein, wobei eine klare Trennung von Sex- und Gender-Unterschieden meist nicht möglich ist.

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  • Listeriose-Update

    Die Listeriose ist eine seltene, aber potenziell lebensbedrohliche, meldepflichtige Erkrankung. Konnatale Infektionen können zu Abortus, Früh- oder Totgeburt oder zu Neugeborenenlisteriose führen.

    Die Infektion erfolgt praktisch ausschließlich oral über kontaminierte Nahrungsmittel, beim Neugeborenen über die Plazenta oder den Geburtskanal.

    Die Diagnose wird mittels direkten Erregernachweises gestellt.

    Therapie der Wahl ist hochdosiertes parenterales Aminopenicillin. Bei rechtzeitiger antibiotischer Behandlung einer Listerieninfektion in der Schwangerschaft ist die Termingeburt eines gesunden Kindes möglich.

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  • Molekularbiologische Methoden: Wann sollen sie angewendet werden?

    Die Einsatzgebiete von molekularen Untersuchungsverfahren sind weitreichend. Sie werden nicht mehr nur zur Detektion von Bakterien und Viren eingesetzt, sondern finden immer mehr Anwendung beim Direktnachweis von Pilzen und Parasiten.

    Derzeit sind viele molekulare Techniken noch als Ergänzung zu konventionellen mikrobiologischen Verfahren anzusehen, dennoch werden sie die Zukunft der klinischen Diagnostik prägen.

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  • Virushepatitiden – neue Therapien

    Während der vergangenen Jahre wurden Medikamente entwickelt, die über verschiedene Angriffspunkte gezielt den Replikationszyklus des Hepatitis-C-Virus hemmen.

    Durch Kombination von zwei oder drei solcher neuen Substanzen ist eine erfolgreiche interferonfreie Therapie der chronischen Hepatitis C praktisch ohne Nebenwirkungen möglich.

    Leider verhindern die sehr hohen Therapiekosten derzeit noch einen generellen Einsatz dieser Therapieregime.

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  • Hygiene in der Facharztordination

    Ein steril zur Anwendung zu bringendes Medizinprodukt darf nur mit Prozessen aufbereitet werden, die Sterilität garantieren.

    Aufgrund der langen, extrem engen Arbeitskanäle zählen flexible Endoskope zu den am schwierigsten aufzubereitenden Medizinprodukten.

    Eine manuelle Aufbereitung ist daher abzulehnen. Die Aufbereitung muss maschinell nach geprüften und validierten Verfahren erfolgen.

    Für eine ordnungsgemäß ablaufende Sterilisation ist neben der Sicherstellung der Prozessbedingungen auch abzuklären, dass das Medizinprodukt (aufgrund seiner Bauweise etc.) mit den gewählten Sterilisationsbedingungen überhaupt aufbereitbar ist.

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  • Inhalationstherapie bei zystischer Fibrose: Flüssig- und Trockeninhalationen

    Die Inhalationstherapie spielt bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit zystischer Fibrose eine zentrale Rolle. Meist werden mehrmals täglich verschiedene Medikamente inhalativ verabreicht.

    Die unterschiedlichen Möglichkeiten der Inhalation (Flüssig- und Trockeninhalationen) bieten den Patientinnen und Patienten eine Optimierung der Therapiezeiten und können sich damit auch positiv auf die Therapieadhärenz auswirken.

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  • Inhalationstherapie bei zystischer Fibrose – Flüssig- und Trockeninhalationen

    Die Inhalationstherapie spielt bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit zystischer Fibrose eine zentrale Rolle. Meist werden mehrmals täglich verschiedene Medikamente inhalativ verabreicht.

    Die unterschiedlichen Möglichkeiten der Inhalation (Flüssig- und Trockeninhalationen) bieten den Patientinnen und Patienten eine Optimierung der Therapiezeiten und können sich damit auch positiv auf die Therapieadhärenz auswirken.

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  • Impfempfehlungen für Gesundheitspersonal

    Trotz günstiger Nutzen-Risiko-Ratio bestehen große Lücken in der Durchimpfungsrate der gesamten Bevölkerung und auch des Gesundheitspersonals (Health Care Workers, HCW).

    Impfempfehlungen für HCW sind: routinemäßiger Schutz gegen Diphtherie, Pertussis, Polio, Tetanus, Masern, Mumps, Röteln, Varizellen, Influenza sowie Hepatitis A und B; für Pädiater, Infektionsabteilungen, ICU und Labor zusätzlich Meningokokken und Pneumokokken.

    Impfungen für HCW können gesetzlich nicht vorgeschrieben werden, aus ethischer Sicht sollte diese Gruppe aber darauf achten, ausreichend geschützt zu sein, um auch die Patienten keinem vermeidbaren Risiko auszusetzen.

    Der Arbeitgeber hat die Möglichkeit, Personen, die keinen ausreichenden Schutz aufweisen, die Durchführung bestimmter Impfungen aber ablehnen, in entsprechenden Risikobereichen nicht einzusetzen bzw. von dort zu versetzen.

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  • VRE, ESBL etc.: Hygienemaßnahmen bei Darmpathogenen

    Bei Extended-Spectrum-Beta-Lactamase(ESBL)-Bildnern muss die Übertragung von einem Patienten zum anderen durch striktes Einhalten von Standard-Hygienemaßnahmen verhindert werden. Isolierung im Einzelzimmer ist nur erforderlich, wenn der Patient als Streuquelle anzusehen ist.

    Carbapenemase-Bildner (CPE) sind häufig gleichzeitig ESBL-Bildner und damit praktisch ­panresistent. Strikte Einzelisolierung wird dringend empfohlen.

    Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) gelten als Problemkeime des Jahres 2013. Die räumliche Isolierung von Streuern ist unbedingt notwendig, ebenso die strikte Einhaltung von Hygienemaßnahmen.

    Eine Besiedelung ohne klinische Infektionszeichen ist keine Behandlungsindikation für alle 3 angeführten multiresistenten Erreger.

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  • Unkomplizierte Zystitis: Was empfehlen die Guidelines?

    Die aktuellen Guidelines zur akuten unkomplizierten Zystitis beinhalten wesentliche Bezüge zur gegenwärtigen Resistenzlage von Uropathogenen und berücksichtigen vermehrt unerwünschte biologische Begleiterscheinungen.

    Antibiotika mit nahezu ausschließlicher Indikation für HWI wie Nitrofurantoin, Pivmecillinam und Fosfomycin-Trometamol sind als Mittel der ersten Wahl anzusehen.

    Für das häufige Problem der rezidivierenden Zystitis stehen mittlerweile mehrere antibiotische und nichtantibiotische präventive Maßnahmen zur Verfügung.

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  • Clostridium difficile – der stille Killer

    Hauptrisikofaktor für Clostridium-difficile-Infektionen (CDI) sind bis zu 3 Monate (!) zurückliegende Antibiotikatherapien sowie Protonenpumpeninhibitoren, die den Darm-pH verschieben.

    Rezidive sind häufig und treten oft erst nach Spitalentlassung auf.

    Durch sporozide Oberflächendesinfektion patientennaher Flächen kann die Übertragungsrate reduziert werden.

    Fidaxomicin ist ein neues nichtresorbierbares Antibiotikum mit schmälerem Wirkspektrum als Vancomycin. Verglichen mit Vancomycin kann eine höhere Rate anhaltender Heilung erzielt werden.

    Wichtig ist die rasche Regeneration der Darmflora. Adjuvant haben sich Multispezies-Probiotika bewährt. Mit Stuhltransplantation werden gute Erfolge erzielt.

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  • Echinokokkose – vernachlässigte Herausforderung für den Kliniker


    Eine Echinokokkose sollte differenzialdiagnostisch bei raumfordernden Prozessen in Leber und Lunge in Erwägung gezogen werden.

    Die zystische Echinokokkose (CE, Hundebandwurm) verläuft oft asymptomatisch und befällt v. a. die Leber und auch die Lunge. Zysten können aber auch in anderen Organen, in Muskeln und Knochen vorkommen. Die alveoläre Echinokokkose (AE, Fuchsbandwurm) befällt primär ausschließlich die Leber.

    Bildgebende Verfahren (v. a. Sonographie) sind die diagnostischen Mittel der Wahl, sollten aber stets durch serologische Befunde ergänzt werden.

    Patienten mit CE oder AE sollten in einem Kompetenzzentrum behandelt werden.

    Echinokokkosen sind in Österreich seit 2004 meldepflichtig.

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  • AIDS 2012 – ein Streiflicht

    Aus Sicht der WHO sollte eine HIV-Infektion eher früher als später behandelt werden.

    In vielen europäischen Ländern sind Migranten in überproportional hohem Maß von einer HIV-Infektion betroffen.

    Die Morbidität von HIV-Patienten hat sich durch die antiretrovirale Therapie deutlich gewandelt, ist aber immer noch hoch.

    Der Wechsel des betreuenden Zentrums könnte das Überleben ungünstig beeinflussen.

    Injizierbare Kontrazeptiva erhöhen möglicherweise das Risiko einer HIV-Infektion.

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  • HIV: Den nichtinfizierten Partner schützen

    Die antiretrovirale Therapie (ART) verlängert nicht nur das Leben von HIV-Patienten, sondern schützt auch deren nichtinfizierte Partner in hohem Maß vor einer Transmission. Die WHO empfiehlt in ihren neuen Leitlinien die Intensivierung von Angeboten zur freiwilligen Paartestung und -beratung mit gegenseitiger Offenlegung des HIV-Status. Allen HIV-Patienten mit nichtinfizierten Partnern sollte unabhängig von der leitliniengemäßen Indikationsstellung eine ART angeboten werden.

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  • Pharmakodynamik und Pharmakokinetik von Antibiotika beim Schwerkranken: Worauf sollte der Kliniker achten?“

    Obwohl in den letzten Jahrzehnten laufend neue Antibiotika zur Behandlung von schwerkranken Patienten entwickelt wurden, führte dies bei einigen infektiologischen Zustandsbildern nicht zu einer befriedigenden Reduktion der Mortalität. Insbesondere bei Sepsis und septischem Schock stagniert die Mortalität bei Werten um 30–40%. Sicherlich handelt es sich hierbei meist um multimorbide Patienten, sodass selbst bei bester antimikrobieller Therapie nicht immer mit einem Erfolg der Therapie gerechnet werden darf. Dennoch werden aus pharmakologischer Sicht drei Aspekte, die notwendig sind, um eine bestmögliche antimikrobielle Therapie zu gewährleisten, regelmäßig vernachlässigt und sollen deshalb im vorliegen Artikel kurz erörtert werden: Pharmakokinetik, Pharmakokinetik/Pharmakodynamik (PK/PD) und Arzneimittelinteraktionen.

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  • HIV-Patienten langfristig erfolgreich therapieren

    Die ausgezeichneten Erfolge der antiretroviralen Therapie rücken in der HIV-Langzeitbehandlung längst Ziele in den Vordergrund, die über die Lebensverlängerung hinausgehen. Heute ist bei den Überlegungen zur Wahl des Regimes die Lebensqualität und damit das Nebenwirkungsspektrum ein wesentliches Kriterium.

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  • Akute HIV-Infektion: Wie erkennen, wann behandeln?

    Durch die antiretroviral Therapien hat sich die Prognose HIV-infizierter Patienten erheblich verbessert. Den „idealen“ Zeitpunkt für den Therapiebeginn kennt man allerdings noch nicht. Auch die Frühdiagnose bleibt eine Herausforderung, wie die immer noch hohe Zahl der „late presenters“ zeigt.

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  • Neue Aspekte bei der Prävention von postoperativen Wundinfektionen

    Postoperative Wundinfektionen sind auch heute noch eine gefürchtete Komplikation. Neben persönlichem Leid für den Patienten verursachen diese Wundinfektionen durch Verlängerung des Aufenthaltes auch zusätzliche Kosten, die dem Krankenhaus teilweise auch nicht ersetzt werden.

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  • New-Delhi-Metallo-beta-Laktamase-bildende Bakterien: NDM-1 – und was daraus geworden ist

    Im August des Vorjahres beherrschte ein Thema die Medien: NDM-1. Was sind die neuesten Daten zum Erreger aus Österreich bzw. aus Europa, und welche Thesen gibt es neuerdings über die Herkunft des Erregers?

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  • Situation in Österreich – Candida-Infektionen bei Intensivpatienten

    In den letzten 20 Jahren haben Pilze als Krankheitserreger auf Intensivstationen deutlich zugenommen. Inzwischen wird jede 10. Sepsis durch Pilze, meist Candida, ausgelöst, wobei besonders Patienten nach größeren abdominellen chirurgischen Eingriffen gefährdet sind.

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  • Clostridium-difficile-Infektion -– antibiotikaassoziierte Diarrhö/Colitis: Nosokomiale Last

    Clostridium-difficile-assoziierte Erkrankungen (CDAD/CDI) haben seit 2005 weltweit ihr Erscheinungsbild durch aggressivere klinische Verläufe und durch ein epidemisches Übertragungsverhalten sowie dadurch bedingte Ausbruchssituationen anhaltend geändert. Es ist deshalb nicht untertrieben, von einer Clostridium-difficile-Pandemie zu sprechen.

    Dahinter stecken weltweit neue, besser als früher charakterisierbare Bakterienstämme, die sich ausbreiten und in Institutionen in Nordamerika und Europa Ausbrüche, aber auch Community-assoziierte Infektionen verursachen. Davon war und ist auch Österreich betroffen. Behandlungsstrategien, Hygiene- und andere Präventivmaßnahmen müssen weiter angepasst werden.

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  • Leben mit dem HI-Virus

    In Österreich leben derzeit etwa 7.000 bis 8.000 Menschen mit einer HIV-Infektion. Dank moderner Triple-Therapien hat sich AIDS von einer tödlichen zu einer chronischen Erkrankung gewandelt. Eine Umfrage unter HIV-Infizierten in Österreich erhob den Einfluss der antiviralen Therapie auf die Lebensqualität der Patienten. Immer noch ist soziale Stigmatisierung der Betroffenen einer der zentralen, die Lebensqualität beeinträchtigenden Faktoren.

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  • Vermeidung von postoperativen Wundinfektionen – Möglichkeiten im Rahmen eines Surveillance-Systems

    Die Surveillance, d. h. die regelmäßige Analyse der auftretenden Wundinfektionen und die Ableitung von geeigneten Schlussfolgerungen, ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Prävention von Wundinfektionen. Dabei ist es besonders hilfreich, nicht nur die Entwicklung der Infektionsraten im eigenen Krankenhaus über die Zeit zu verfolgen, sondern sich auch mit anderen Krankenhäusern zu vergleichen, die dieselben Definitionen für postoperative Wundinfektionen verwenden und dieselben Bezugsgrößen berücksichtigen.

     

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  • Harnwegsinfekte im Krankenhaus

    Harnwegsinfekte im Krankenhaus stellen mit etwa 40% aller nosokomialen Infektionen deren größten Anteil dar. Ca. 80% der nosokomialen Harnwegsinfekte (nHWI) entstehen im Rahmen einer Dauerkatheterisierung der Harnblase, 10–20% im Rahmen von urogenitalen oder urologischen Eingriffen. Vor dem Hintergrund zunehmender Resistenzprobleme von Uropathogenen gegenüber Antibiotika erscheinen zurückhaltende Indikationsstellung zur Blasenkatheterisierung, konsequente prophylaktische Maßnahmen, gezielte, evidenzbasierte Therapien und adäquate Resistenzerfassung dringlicher denn je.

     

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  • Moderne Therapie invasiver Mykosen

    Schwerstkranke, immunkompromittierte Patienten, Intensivpatienten und Frühgeborene haben ein hohes Risiko für invasive Mykosen. Diese stellen – trotz eines potenten antimykotischen Armamentariums – nach wie vor eine große Herausforderung dar; die Ansprechraten liegen bei 50 bis maximal 70%. Große Bedeutung kommt daher der Prävention und einer exakteren, rascheren Diagnostik zu.

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  • Parenterale antibiotische Behandlung – Warum ist ambulant so schwierig?

    Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick, unter welchen Voraussetzungen und bei welchen Indikationen eine ambulante parenterale Antibiotikatherapie (APAT) möglich und sinnvoll ist.

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  • Antibiotika in der Nutztierhaltung und mögliche Konsequenzen

    Zunehmende Resistenzen bei Krankheitserregern des Menschen scheinen zum Teil auch mit dem Einsatz von Antibiotika in der Veterinärmedizin in Zusammenhang zu stehen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im Jänner 2011 Hühnerfleisch als Hauptursache für das Auftreten von Campylobacteriose beim Menschen bestätigt. Für die Fluorchinolon-Resistenz bei Campylobacter lässt sich eine Assoziation zum Enrofloxacin-Einsatz in der Geflügelproduktion belegen.

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  • IAS 2011, Rom – HIV: Behandlung ist Prävention

    Vielversprechende Forschungsergebnisse, neue Entwicklungen, aktuelle Herausforderungen und offene Fragen wurden auf dem 6. Kongress der International AIDS Society diskutiert, der von 17. bis 20. Juli in Rom stattfand. Das Interesse war enorm. Knapp 7.500 Teilnehmer aus 142 Ländern waren nach Rom gekommen, mehr als 3.500 Arbeiten wurden präsentiert.

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  • Invasive Mykosen – wohin geht der Weg?

    Das antimykotische Repertoire wächst, das Problem invasiver Mykosen ist aber noch nicht gelöst. Epidemiologische Daten weisen auf eine steigende Inzidenz der Candidiasis hin.

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  • Oberflächliche und systematische Mykosen – Risikofaktoren, Trends und Newcomer

    Die Bedingungen, unter denen sich superfizielle und invasive Pilzinfektionen manifestieren, sind einem ständigen Wandel unterworfen. Epidemiologische Trends waren demnach auch ein Thema im Rahmen der Jubiläumstagung der Österreichischen Gesellschaft für Medizinische Mykologie.

     

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  • Systemischen Pilzinfektionen auf der Spur

    Epidemiologie und immunologische Mechanismen sind im Zusammenhang mit dem Management invasiver Mykosen von großem praktischem Interesse. Experten präsentierten Forschungsergebnisse bei der Jubiläumstagung der Österreichischen Gesellschaft für Medizinische Mykologie, die anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Gesellschaft in Innsbruck stattfand.

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  • Infektiologie: HIV-Infektion und Haut

    Fast alle HIV-positiven Menschen leiden unter Hautaffektionen mit teilweise gravierenden Auswirkungen auf die Lebensqualität bis hin zu einem erhöhten Depressions- und sogar Suizidrisiko.

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  • Tuberkulose und Hepatitis: Zwei wichtige Komorbiditäten der HIV-Infektion

    Tuberkulose und Hepatitiden zeigen bei Menschen mit erworbener Immunschwäche durch HIV-Infektion in Abhängigkeit vom Risikoverhalten nicht nur eine hohe Prävalenz, sondern beeinflussen sich auch gegenseitig in Therapie, Prognose und Lebensqualität.

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  • Orthopädische Protheseninfektionen

    Implantierte Gelenksprothesen sind heute Standard der modernen Orthopädie. Sie ermöglichen Patienten in vielen Fällen ein schmerzfreies Leben und nahezu uneingeschränkte Mobilität. Die zunehmende Häufigkeit von Implantaten wirft jedoch auch das Problem der steigenden Inzidenz von postoperativen Fremdkörperinfektionen auf. Im Rahmen des ABS-Update: Fokus Chirurgie referierte Univ.- Prof. Dr. Robert Krause, Universitätsklinik für Innere Medizin, Graz über Grundlagen und antibiotische Behandlung von postoperativen Fremdkörperinfektionen.

     

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  • Herausforderung: Diagnostik invasiver Mykosen

    Unspezifische Symptome und eine Vielzahl von Erregern stellen eine große Herausforderung in der frühzeitigen Diagnostik invasiver Mykosen dar. Ein gesicherter Pilznachweis mit einer einzigen Methode ist bis dato nicht möglich. Es ist daher notwendig, unterschiedliche Labormethoden mit klinischen Symptomen und bildgebenden Verfahren zu kombinieren. Verschiedenartige Therapieansätze haben zum Ziel, möglichst früh im Krankheitsverlauf zu intervenieren, um die hohe Letalität invasiver Mykosen, vor allem unter Hochrisikopatienten, zu minimieren. klinik sprach mit Univ.-Prof. Dr. Birgit Willinger, Klinisches Institut für Labormedizin, Klinische Abteilung für Mikrobiologie, Medizinische Universität Wien, über die Verlässlichkeit der einzelnen Labormethoden sowie über Parameter, die für eine Therapieentscheidung ausschlaggebend sein können.

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  • Promotion Größte europäische Prävalenzstudie – CDI wird unterdiagnostiziert
  • Promotion Herausforderung Candidiasis