Bundesanstalt Statistik Österreich
Bösartige Neubildungen des lymphatischen und blutbildenden Systems sind hinter malignen Erkrankungen von Prostata, Mamma, Lunge und Darm die fünfthäufigste onkologische Entität in Österreich, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Die meisten Erkrankungsfälle aus der Gruppe der malignen hämatologischen Neudiagnosen entfielen im Jahresdurchschnitt 2020 bis 2022 auf das nicht-follikuläre Lymphom.
Bösartige Neubildungen des lymphatischen und blutbildenden Systems umfassen Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome, Plasmozytome bzw. Myelome sowie Leukämien. Die Gruppe der malignen hämatologischen Entitäten liegt bei beiden Geschlechtern mit etwa 8 % aller bösartigen Neubildungen auf Platz fünf der onkologischen Erkrankungen in Österreich (Abb. 1). Im Jahresdurchschnitt 2020 bis 2022 erkrankten rund 3.600 Menschen daran, wobei Männer häufiger betroffen waren als Frauen (2.000 bzw. 1.600 Neuerkrankungen im Jahresschnitt).1
Nicht-follikuläres Lymphom: Häufigste maligne hämatologische Entität
Die häufigste maligne hämatologische Neudiagnose ist das nicht-follikuläre Lymphom, das mit knapp über 700 Fällen bzw. rund 20 % den größten Anteil der bösartigen Neubildungen des lymphatischen und blutbildenden Systems ausmacht (Abb. 2). Weitere häufige Neudiagnosen umfassten die lymphatische Leukämie, die myeloische Leukämie sowie das Plasmozytom. Von diesen Erkrankungen werden jeweils über 500 Fälle jährlich registriert.1
Das Österreichische Nationale Krebsregister wird von Statistik Austria geführt. Grundlage für die Registrierung und Klassifikation der Krebserkrankungen im Österreichischen Nationalen Krebsregister sind systematische Meldungen zu Krebsbefunden aus den Krankenanstalten. Das Österreichische Nationale Krebsregister ist einzigartig in Österreich, da es auf gesetzlicher Grundlage Daten zu Krebserkrankungen für ganz Österreich erfasst und auswertet. Das Resultat steht der Öffentlichkeit als sogenannte Krebsstatistik zur Verfügung. Detailliertes Zahlenmaterial und Grafiken finden Sie auf den Webseiten von Statistik Austria unter:
https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/gesundheit/krebserkrankungen
Zur Dokumentation im Krebsregister wird die dritte Ausgabe der Internationalen Klassifikation der Krankheiten für die Onkologie (ICD-O-3) verwendet. Diese ermöglicht im Vergleich zur ICD-10 eine wesentlich genauere Dokumentation der hämatologischen Erkrankungen. Für Standardauswertungen wird die ICD-10 verwendet, für spezielle Fragestellungen kann eine Auswertung nach der ICD-O-3 bei Statistik Austria beauftragt werden.
Referenz: (1) Statistik Austria, Österreichisches Krebsregister (Stand 09. 01. 2024) und Todesursachenstatistik