Am 28.04.2022 ist Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz und die Österreichische Krebshilfe macht auf die zentrale Rolle einer gesicherten beruflichen Existenz zur gesellschaftlichen (Re)Integration von Krebspatient:innen aufmerksam.
Rund 42.000 Österreicher:innen pro Jahr erhalten die Diagnose Krebs. Im ersten Moment überwiegen meist Schock und das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Doch schon bald kreisen die Gedanken um Überlegungen, wie sich das Leben nach Abschluss der medizinischen Therapien gestalten lässt.
Die Rückkehr an den Arbeitsplatz ist eines der zentralen Themen, um die es dabei geht. Denn Beruf und Berufstätigkeit sichern nicht nur die Existenz, sondern sind auch sinnstiftend und integrieren in die Gesellschaft.
Krankenstand
Bereits im Krankenstand gibt es dabei einiges zu beachten, angefangen von dessen Dauer und der Höhe des Krankengelds bis hin zu Möglichkeiten, den Krankenstand bei Bedarf zu verlängern. Ist die Arbeitsfähigkeit am Ende des Krankenstands dennoch nicht gegeben, sind eine Reihe von Fragen zu klären, um sich während der physisch wie psychisch anstrengenden Zeit der medizinischen Behandlung nicht zusätzlich Sorgen um den Job machen zu müssen.
Kündigungsschutz
Eine dieser Fragen dreht sich um den Kündigungsschutz, denn die Gesetzeslage in Österreich erlaubt eine Kündigung im Krankenstand – sozusagen der Supergau in einer ohnehin extrem herausfordernden Lebenssituation. Wer rechtlich gut informiert ist, kann hier allerdings Vorsorge treffen, denn es gibt die Möglichkeit eines erweiterten Kündigungsschutzes für sogenannte „begünstigte Behinderte“, zu denen Krebspatient:innen in der Regel zählen.
Ist die Phase des Krankenstands und der darauffolgenden medizinischen Rehabilitation abgeschlossen und der Job hoffentlich weitgehend abgesichert, rücken Überlegungen für einen bestmöglichen beruflichen Wiedereinstieg in den Vordergrund.
Wiedereingliederung in den Beruf nach Krebs
Die sogenannte Wiedereingliederungsteilzeit, ein stufenweises Modell des beruflichen Neustarts nach langem Krankenstand, ist seit Juli 2017 eine Möglichkeit, sich den Belastungen des Berufs sanft anzunähern, denn kaum ein:e Krebspatient:in ist nach Abschluss der Therapien von heute auf morgen wieder zu 100% belastbar. Kleiner Haken an der Sache: die Wiedereingliederungsteilzeit ist von der Zustimmung des Arbeitsgebers abhängig, was allerdings in den meisten Fällen erfahrungsgemäß kein Problem darstellt.
Neue Broschüre und Webcast-Serie „Krebs und Beruf“
Damit Patient:innen während der Zeit des Krankenstands, der Rehabilitation sowie des beruflichen Wiedereinstiegs gut informiert sind und diese Phasen möglichst stressfrei verlaufen, hat die Krebshilfe eine aktualisierte Broschüre zum Thema „Krebs und Beruf“ sowie eine begleitende online Patient:innen-Schulung herausgebracht. Die Österreichische Krebshilfe dankt Pfizer Oncology für die finanzielle Unterstützung zur Produktion der Expert:innen-Videos.
Die Broschüre steht zum Download unter www.krebshilfe.net zur Verfügung. bzw. kann sie über jede Krebshilfe-Landesorganisation kostenfrei bestellt werden. Die Webcast-Serie „Krebs und Beruf“ findet sich auf dem Youtube-Kanal der Österreichischen Krebshilfe unter https://www.youtube.com/playlist?list=PLfyA_VowwGqU3EfLBN6zaPrsGJDJGFixb
Rückfragehinweis:
Mag. Gaby Sonnbichler, Projektleiterin Krebs und Beruf der Österreichischen Krebshilfe
Mobil: +43 699 140 219 22, Mail: sonnbichler@krebshilfe-wien.at