Bei PatientInnen mit der zerebellären Variante der Multisystematrophie (MSA-C) konnte mittels Region-of-Interest(ROI)-Analyse und [123I]β-CIT-SPECT eine verminderte striatale Dopamintransporterverfügbarkeit im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen nachgewiesen werden.
Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Dopamintransporterverteilung bei MSA-C anhand einer voxelbasierten untersucherunabhängigen Methode striatal und extrastriatal zu untersuchen und mit den Ergebnissen von PatientInnen mit der Parkinson-Variante der Multisystematrophie (MSA-P), der idiopathischen spät beginnenden zerebellären Ataxie (SAOA) sowie gesunden Kontrollpersonen zu vergleichen.
Methoden: 12 PatientInnen mit MSA-C (Alter: 57,2 ± 6,5 Jahre; Krankheitsdauer: 3,4 ± 2,9 Jahre; Hoehn-Yahr-Skala: 3,6 ± 1,3), 14 PatientInnen mit MSA-P (Alter: 61,7 ± 5,2 Jahre; Krankheitsdauer: 3,7 ± 2,2 Jahre; Hoehn-Yahr-Skala: 3,3 ± 1,0), 5 PatientInnen mit SAOA (Alter: 58,9 ± 6,2 Jahre; Krankheitsdauer: 9,3 ± 4,0 Jahre) und 15 altersgematchte gesunde Kontrollpersonen wurden in die Studie eingeschlossen.
Ergebnisse: Beide Subtypen der MSA zeigten eine signifikant reduzierte Dopamintransporterbindung im Striatum und Mittelhirn im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen (p < 0,001; Abb. 1 und Abb. 2). Bei MSA-P-PatientInnen konnte gegenüber MSA-C-PatientInnen eine signifikante Reduktion der Dopamintransporterverfügbarkeit im Striatum nachgewiesen werden (p < 0,005), wobei sich im Mittelhirn kein signifikanter Unterschied zeigte (Abb. 3).
Im Vergleich zu PatientInnen mit SAOA war ein signifikanter Signalunterschied im Striatum und im Mittelhirn in MSA-C-PatientInnen nachweisbar (p < 0,001). Kein Unterschied konnte bei SAOA-PatientInnen verglichen mit gesunden Kontrollpersonen gezeigt werden (Abb. 4).
Schlussfolgerung: Mit Hilfe der voxelbasierten Analyse konnte für die MSA-C im Unterschied zu PatientInnen mit MSA-P, SAOA und Normalkontrollen ein signifikant unterschiedliches Dopamintransporter-Verteilungsmuster gezeigt werden. Die voxelbasierte Untersuchung des striatalen und extrastriatalen [123I]β-CIT-Signals könnte somit bei differenzialdiagnostischen Überlegungen bei PatientInnen mit Parkinsonismus und/oder zerebellärer Ataxie hilfreich sein.