Die Jahrestagung 2012 der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie findet – nach der 3. Jahrestagung 2005 – wieder in Graz statt. Die Hauptthemen, die heuer gewählt wurden, stellen wichtige Bereiche der Neurologie in den Mittelpunkt: einerseits die Grauzone zwischen normalem und pathologischem Altern und andererseits Innovationen in der Diagnostik neurologischer Erkrankungen. Ich bin überzeugt, dass sowohl die Vorträge zu den Hauptthemen als auch die bewährten Beiträge „Mein interessantester Fall“ wieder großes Interesse finden werden. Auch die letztes Jahr erstmals durchgeführte und sehr erfolgreiche „Neuromillionenshow“ wird es wieder geben. Nutzen Sie die Möglichkeit des persönlichen Gesprächs mit Kolleginnen und Kollegen, und tragen Sie Ihre Wünsche auch an mich und die übrigen ÖGN-Vorstandsmitglieder persönlich heran. Ich freue mich darauf!
Der Hauptteil dieser Ausgabe von neurologisch gilt dem Schwerpunktthema „Neuro imaging“. Dabei sollen einerseits die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der bildgebenden Diagnostik aufgezeigt werden. Die Beiträge behandeln das Thema einerseits geordnet nach einzelnen neurologischen Erkrankungen (Schlaganfall, multiple Sklerose, Demenz, Epilepsie, Parkinson, ALS) und andererseits nach technisch-funktionellen Gesichtspunkten (funktionelle MRT, Hochfeld-MRT und technische Weiterentwicklungen). Den AutorInnen ist es hervorragend gelungen, nach diesen Gesichtspunkten einen systematischen und höchst aktuellen Überblick über das für die Neurologie so wichtige Thema zu geben.
Die Kongressberichte in diesem Heft umfassen Beiträge zu den Jahrestagungen der Österreichischen Gesellschaft für Schlaganfallforschung im Jänner in Innsbruck und der American Epilepsy Society sowie zum Tag der Epilepsie.
Ich darf Ihnen an dieser Stelle auch über einige wichtige Punkte der Tätigkeit des Vorstands der ÖGN berichten:
Die Österreichische Ärztekammer beabsichtigt eine Neuordnung der Facharztausbildung (geplant schon ab 2014). Durch Änderungen im Studium der Humanmedizin an den österreichischen Medizin-Universitäten (Einführung eines klinisch-praktischen Jahres als 6. Studienjahr) soll für alle Sonderfächer ein gemeinsamer Ausbildungspfad (Innere Medizin und Chirurgie) in der Dauer von 9 Monaten verpflichtend werden. Auch für die übrige Ausbildungszeit im Sonderfach sollen die Ausbildungsinhalte überprüft und angepasst werden. Neben einer für alle in Ausbildung Stehenden verpflichtenden Zeit sollen bis zu 3 – noch zu definierende – Spezialbereiche innerhalb der Ausbildungszeit von insgesamt 6 Jahren absolviert werden können. Die Österreichische Gesellschaft für Neurologie ist als assoziierte wissenschaftliche Gesellschaft von der Österreichischen Ärztekammer beauftragt, hier entsprechende Vorschläge vorzulegen. Wir werden Sie diesbezüglich auf dem Laufenden halten.
In einem Informationsgespräch mit VertreterInnen des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger wurden im Jänner 2012 aktuelle Entwicklungen zur Erstattung von Medikamentenkosten diskutiert. Dabei konnten einige Probleme geklärt werden. Besonders wichtig waren auch die wechselseitigen Informationen zur Verordnung von Generika (siehe auch Seite 6, Gesellschaftsnachrichten).
Wie immer darf ich Ihnen bei der Lektüre der Beiträge viel Vergnügen wünschen. Ich hoffe auf Ihre Anregungen und bitte Sie, diese per E-Mail an unser Sekretariat (weinhart(at)admicos.com) oder während der Jahrestagung in Graz auch gerne an mich persönlich heranzutragen. Mit kollegialen Grüßen
Ihr Univ.-Prof. Dr. Eduard Auff