Schlafstörungen sind ein wichtiges gesundheitliches Thema, weil sie einerseits Befinden sowie Leistungsfähigkeit der PatientInnen massiv beeinträchtigen, andererseits auch zu Störungen der Gesundheit führen können.
Die Häufigkeit der Schlafstörungen wird bei Erwachsenen in den Industrieländern mit über 20 % angegeben. Schlafstörungen nehmen mit dem Lebensalter zu: Das bedeutet, dass aufgrund der demografi- schen Entwicklung in unserer Gesellschaft auch mit einer Zunahme von Schlafstörungen zu rechnen ist. Im Alter treten auch vermehrt andere Erkrankungen auf – manche, wie zerebrovaskuläre und kardiale Erkrankungen, weisen eine größere Häufigkeit oder Verschlechterung bei Schlafgestörten auf.
Für Schlafstörungen werden verschiedene Klassifikationen verwendet, in diesem Schwerpunktheft werden vor allem neurologisch relevante Schlafstörungen herausgegriffen.
In der von SchlafmedizinerInnen hauptsächlich verwendeten internationalen Klassifikation für Schlafstörungen werden 6 große Kategorien von Schlafstörungen unterschieden: die Insomnien, die schlafbezogenen Atmungsstörungen, die Hypersomnien, zirkadiane Störungen, Parasomnien und schlafbezogene Bewegungsstörungen.
Neurologen und Neurologinnen werden in ihrer täglichen Praxis mit allen diesen Störungen und häufig auch mit ihren Auswirkungen konfrontiert sein.
Die Darstellung einiger wichtiger Schlafstörungen soll für die klinisch tätigen Kollegen und Kolleginnen einen aktuellen Überblick sowie nützliche Informationen für Diagnose und therapeutische Möglichkeiten in der Praxis geben.