Asthma oder COPD? (Teil 2)

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Stadieneinteilung und Behandlung von Asthma

Die Ziele der Langzeitbehandlung von Asthma sollten folgendes umfassen:

1) Vorbeugen einer Asthmaexazerbation

2) Aufrechterhaltung einer möglichst normalen Lungenfunktion;

3) Aufrechterhaltung eines normalen Aktivitätsniveaus, einschließlich körperlicher Betätigung;

4) Vermeidung unerwünschter Nebenwirkung der Asthmamedikamenten;

Der von der GINA (Global Initiative for Asthma) empfohlene Behandlungsalgorithmus sowie die klinischen Merkmale und die Einstufung des Schweregrads von Asthma sind auf der GINA-Website zu finden. Es ist wichtig zu beachten, dass die Werte des forcierten Ausatmungsvolumens in einer Sekunde (FEV1) vor der Behandlung gelten, d. h. im medikamentenfreien Zustand.

Bis zum Aufkommen der entzündungshemmenden Medikamente wurde Asthma je nach Bedarf behandelt und als akute und nicht als chronische Erkrankung betrachtet. Mit der Erkenntnis, dass es sich bei Asthma um eine chronische Entzündungskrankheit handelt, ist man allmählich dazu übergegangen, aggressiver und früher zu handeln, in der Hoffnung, dass sich dadurch der gewöhnliche Verlauf des Asthmas ändert und ein Teil der manchmal auftretenden Umbauprozesse verhindert werden kann.

Da in der Asthmatherapie das Ziel ist, die Entzündung zu kontrollieren, sind entzündungshemmende Medikamente die Mittel der Wahl für alle Erkrankungen außer dem mildem intermittierendem Asthma. Die Wahl der Behandlung sollte sich an folgenden Kriterien orientieren:
1) Schweregrad
2) andere Medikamente des Patienten
3) pharmakologische Eigenschaften und Verfügbarkeit der verschiedenen Medikamente

Die Notwendigkeit, Asthma als chronische Entzündungskrankheit zu behandeln, hat sich relativ schnell durchgesetzt. Dennoch wird Asthma größtenteils immer noch unterbehandelt. Das Ideal wäre ein minimaler oder fast kein Einsatz von Notfallmedikamenten, wobei die Kontrolle durch entzündungshemmende Medikamente aufrechterhalten werden sollte. Mit diesem Ansatz hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Asthmakontrolle und Asthma-Schweregrad konzeptionell unterschiedlich sind. Obwohl die Krankheit bei Asthmatikern mit leichtem Asthma per Definition relativ leicht mit Notfallmedikamenten zu kontrollieren ist, kommt es bei ihnen gelegentlich zu akuten Exazerbationen, bei denen die Kontrolle sehr schlecht sein kann. In ähnlicher Weise benötigen Menschen mit mittelschwerem bis schwerem Asthma eine intensivere Behandlung, um ihre Symptome zu kontrollieren. Mit der richtigen Therapie können sie dies relativ gut erreichen. Aus der Sicht des praktizierenden Arztes ist der Grad der Kontrolle möglicherweise die relevantere Messgröße, da das Ziel der Therapie darin besteht, die Symptome zu kontrollieren und die Auswirkungen der Krankheit auf die Funktionsfähigkeit des Patienten zu minimieren.

Häufig steht man vor der Frage, wie aggressiv er einen Patienten mit Asthma behandeln soll. In dieser Frage geht es um die Abwägung der Vor- und Nachteile einer aggressiven (und frühen) Behandlung. Für eine frühzeitige Behandlung spricht, dass sie den bei Asthma auftretenden Umbau verringern (oder möglicherweise verhindern) und ein normales Lungenwachstum ermöglichen kann.

Die Bedeutung der subepithelialen Fibrose bei Asthma ist nicht klar. Die Korrelation mit der Asthmadauer ist gut, aber die Korrelation mit dem Schweregrad des Asthmas ist schlecht. Der Grund, warum derzeit so viel Interesse und Aufmerksamkeit auf den Umbau bei Asthma gerichtet wird, ist die Hoffnung, dass eine frühzeitige aggressive Behandlung, bevor sich eine subepitheliale Fibrose etabliert hat, den  Verlauf von Asthma verändern könnte.

Redaktion: Dr. Arastoo Nia

Literatur

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