Da ich mehrere Anfragen bekommen habe bezüglich Stellen bzw. wie man eine Ausbildungsstelle bekommt vielleicht ein paar Zeilen dazu!
Derzeit ist die Lage in Österreich generell so, dass es zu wenige Pathologen gibt, dass heißt für alle Interessierten, die Jobaussichten sind nicht so übel. In den kommenden Jahren werden mehr als die Hälfte aller Pathologen in Österreich in Pension gehen und es sind nur wenige Kollegen in Ausbildung.
Wenn man auf der Homepage der ÖGP – der österreichischen Gesellschaft für Pathologie nachliest (www.pathology.at) kann man sehen, dass immer wieder Stellen ausgeschrieben werden, wobei das regional sehr unterschiedlich ist – das heißt es gilt im Prinzip dasselbe wie beim Turnus, in Wien wird es schwieriger sein eine Ausbildungsstelle zu bekommen als am Land. Ich beispielsweise lebe in Wien und arbeite in Niederösterreich, pendle also jeden Tag. Und auch das ist machbar! Wichtig ist es aber in erster Linie flexibel zu sein.
Immer wieder wurde ich gefragt, ob man vorher den Turnus machen soll? Der Turnus schadet bestimmt nicht, aber ist kein Muss, das wird wohl eher vom Institutsvorstand abhängen, ob der nur Leute einstellt, die den Turnus haben oder nicht.
Laut Ausbildungsordnung sind derzeit vier Jahre Hauptfach zu absolvieren (also Patho) und zwei Jahre Gegenfach (wobei davon nochmal ein Jahr das Hauptfach sein darf). Ein Jahr muss aber auf jeden Fall in einem klinischen Fach absolviert werden (zb. Chirurgie,..) – ich persönlich habe keinen Turnus gemacht, weil ich immer wußte, dass ich Pathologie machen möchte. Also ich habe ein Jahr Gegenfach gemacht und fünf Jahre Hauptfach.
Beworben habe ich mich zuerst an allen Pathologischen Instituten in Wien und Umgebung und obwohl ich nur Absagen bekam wurde so ein Primarius aus dem Westen Österreichs auf mich aufmerksam (ein Kollege bei dem ich mich beworben habe hat ihm von mir erzählt), sodass ich 1,5 Jahre dort verbracht habe und dann auf meine aktuelle Stelle in NÖ gewechselt bin. Der Einstieg ist bestimmt das Schwierigste an der Sache.
Der Beruf als Pathologe ist sozusagen sehr familienfreundlich, da man zumindest in Niederösterreich keine Wochenenddienste und keine Nachtdienste hat (in Wien gibt es aber Institute die einen Samstagsdienst haben). Demensprechend verdient man als Pathologe etwas weniger als die anderen angestellten Ärzte (weil man eben weniger Stunden zusammen bekommt im Monat). Man kann auch nicht generell sagen wieviel man verdient, aber im Durchschnitt wird das Einstiegsgehalt bei ca. 1800 – 2000 € netto liegen (Ärztekammerbeiträge schon abgezogen).
Die Ausbildung ist in Österreich nur wenig strukturiert, obwohl es immer wieder Bemühungen dazu gibt mit Vorgaben von der Ärztekammer und auch die Gesellschaft für Pathologie hat kürzlich im Rahmen der Frühjahrstagung in Wien wieder Mal einen Beschluss gefasst, was die Ausbildung der jungen Kollegen betrifft mit dem Ziel diese zu verbessern. Im Prinzip hängt aber alles davon ab, wie es am jeweiligen Institut gehandhabt wird. An manchen Instituten sind die Assistenten vorwiegend im Seziersaal und in der Makroskopie und bekommen nur wenig Histologie, an anderen Instituten ist man mehr bemüht für einen umfassende Ausbildung zu sorgen. Man muss hier aber auch bestimmt noch differenzieren, denn am Anfang ist es ganz klar, dass man Mal ein halbes Jahr hauptsächlich den Seziersaal und die Makro abdeckt und dann immer mehr Histologie dazu kommt, aber schlimm ist es eben, wenn man dann von Kollegen hört, dass sie ein Leben fristen in dem sie nur den Routinebtrieb aufrecht erhalten müssen.
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