Eine der größten Herausforderung bei der Behandlung von Schwangeren besteht darin, die schwierige Anatomie der Atemwege und mögliche Risiken bei der Intubation zu bewältigen. Aus einer Statistik der Society of Critical Care Medicine geht hervor, dass die Rate der fehlgeschlagenen Intubationen bei schwangeren Patientinnen 8- bis 10-mal höher ist als bei nicht schwangeren Patientinnen, was vor allem auf die anatomischen Veränderungen, die Hormonproduktion und das Aspirationsrisiko während der Schwangerschaft zurückzuführen ist.
Wodurch kommt es zu diesem Umstand?
Schwangere Frauen machen im Laufe eines jeden Trimesters mehrere anatomische Veränderungen durch, die sich auf die Funktion der Atemwege und die Sicherheit während des Eingriffes auswirken.
Des Weiteren dehnt sich die Gebärmutter aus, hebt das Zwerchfell um etwa ca. vier Zentimeter an, was die Anatomie und Funktion der Atemwege weiter beeinträchtigt.
Dadurch steigt das Aspirationsrisiko bei schwangeren Patientinnen besonders an, wodurch die manuelle Beatmung mit Beutel und Maske zu einer Magendistension führen und das Aspirationsrisiko der Patientin weiter erhöhen kann.
Erfolgreiche Behandlungs- und Managementmethoden
Die Anwendung der 3-3-2-Regel kann bei der Beurteilung und damit der Vorhersage von Intubationsschwierigkeiten helfen.
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Drei Finger sollten zwischen die oberen und unteren Zähne einer Patientin mit offenem Mund möglich sein.
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Weitere drei Finger, die zwischen die Spitze des Unterkiefers und den vorderen Hals passen. Ein Abstand von weniger als drei Fingern deutet auf einen engeren Winkel hin, der das Einführen eines Tubus erschwert.
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Zwei Finger sollten zwischen die Basis des Unterkiefers und Kehlkopf passen. Ein zu hoch im Hals positionierter Kehlkopf erschwert die Laryngoskopie aufgrund des spitzen Winkels zwischen Kehlkopf und Zungengrund.
Zusammenfassend ist eine sorgfältige Planung und Beurteilung für ein erfolgreiches und sicheres Atemwegsmanagement bei Schwangeren von grundlegender Bedeutung.
Redaktion: Dr. Arastoo Nia