Was ist ein EKG?
Ein Elektrokardiogramm oder EKG zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens auf. Ein EKG-Gerät zeichnet diese elektrischen Signale über mehrere Herzschläge hinweg auf und erstellt einen EKG-Streifen.
Was sind normale Herzfrequenzen bei Erwachsenen?
- Normal = 60 – 100 Schläge pro Minute.
- Tachykardie > 100 Schläge pro Minute.
- Bradykardie < 100 Schläge pro Minute.
Was sind die Komponenten?
- Die Wellenform entsteht durch die elektrischen Aktivitäten während eines Herzschlages.
- Die Wellenformen sind mit P, Q, R, S, T und U beschriftet.
P-Welle
- Die P-Welle ist die erste kurze Aufwärtsbewegung des EKGs. Sie zeigt an, dass sich die Vorhöfe zusammenziehen und Blut in die Herzkammern pumpen.
- Amplitude: 2 – 3 mm hoch. Die Dauer der P-Welle sollte 2 – 3 kleine Quadrate betragen. Dauer: 0,06 – 0,12 Sekunden.
QRS-Komplex
- Der QRS-Komplex, normalerweise beginnend mit einer Abwärtslenkung (Q), einer größeren Auslenkung nach oben, einer Spitze (R) und dann eine abwärtsgerichtet S-Welle. Der QRS-Komplex stellt die ventirkuläre Depolarisation und Kontraktion da.
- Amplitude: 5 – 30 mm hoch. Die Dauer des QRS-Komplex sollte 1,5 – 2,5 kleine Quadrate lang sein. Dauer: 0,06 – 0,10 Sekunden.
PR-Intervall
- Das PR-Intervall gibt die Zeit an, die das elektrische Signal vom Sinusknoten zu den Herzkammern benötigt.
- Das PR-Intervall sollte 3 – 5 Quadrate lang sein. Dauer: 0,012 – 0,20 Sekunden.
QT-Intervall
- Das QT-Intervall sollte 9 – 11 kleine Quadrate betragen.
T-Welle
- Die T-Welle ist normalerweise eine mäßig ansteigende Wellenform, die die ventrikuläre Repolarisation repräsentiert.
- Amplitude: 0,5 mm in den Extremitätenableitungen. Dauer: 0,1 – 0,25 Sekunden.
Schätzung der Frequenz
- Um die Frequenz eines regulären EKGs zu berechnen, teile einfach 300 durch die Anzahl der großen Quadrate zwischen zwei Komplexen.
- Bei unregelmäßigen Rhythmen zähle die Anzahl der Komplexe zwischen 30 großen Quadraten und multipliziere diese mit 10 (30 große Quadrate = 6 Sekunden, unter der Annahme einer Standardpapiergeschwindigkeit von 25 mm/s).
Unregelmäßige Rhythmen
- Markiere die RR-Muster auf einem Blatt Papier, um zu sehen, ob die Intervalle regelmäßig sind.
Regelmäßig
- In einem wiederkehrenden unregelmäßigen Muster.
- Unregelmäßig.
- Völlig desorganisiert.
P-Wellen – fehlen?
- Bei Vorhofflimmern fehlen die P-Wellen im Vergleich zu einem Sinusrhythmus.
- Wenn P-Wellen fehlen und der Rhythmus unregelmäßig ist, kann dies auf Vorhofflimmern hindeuten.
- Gibt es ein QRS nach der P-Welle?
Verlängertes PR-Intervall
- Ein verlängertes PR-Intervall deutet auf eine atrioventrikuläre Verzögerung (AV-Block) hin.
- Herzblock ersten Grades.
- Beinhaltet ein festes, verlängertes Intervall > 200ms.
Herzblock ersten Grades
- Mobitz Typ 1.
- Wenkebach.
- Wenn das PR-Intervall langsam ansteigt, liegt ein fallender QRS-Komplex vor.
Herzblock zweiten Grades
- Mobitz-Typ 2.
- Wenn das PR-Intervall fixiert ist, aber es fallen Schläge. Klärung durch die Anzahl der ausgefallenen Schläge (2:1, 3:1, 4:1).
Herzblock dritten Grades
- Vollständiger Herzblock.
- Das flossenartige Aussehen erinnert an einen Baby-Hai.
- Die P-Wellen und der QRS-Komplex sind nicht miteinander verbunden.
Das verkürzte PR-Intervall
- Wolf-Parkinson-White-Syndrom (WPW).
- Der Vorhofimpuls gelangt auf einem schnelleren Weg zum Ventrikel.
- Abkürzung zum Ventrikel, anstatt langsam durch die Vorhofwand. Dies ist eine akzessorische Leitungsbahn, die mit einer Deltawelle verbunden sein kann.
ST-Senkung
- Eine ST-Senkung > oder gleich 0,5 mm in mehr als oder gleich 2 zusammenhängenden Ableitungen, deutet auf eine myokardiale Ischämie.
VORSICHT: T-Wellen sind zu hoch
- > 5 mm in den Extremitätenableitungen.
- > 10 mm in den Brustableitungen, dies sind die gleichen Kriterien wie kleine QRS-Komplexe.
- An Hyperkaliämie oder einen akuten STEMI denken!!
Redaktion: Dr. Arastoo Nia