Gemeinsam motiviert – Vernetzte junge Urologen

Paradox, im Wort „Aus-bildung“ ein „Aus = Ende“ vor der Bildung stehen zu haben, denn in den letzten Monaten hat sich auf dem Nährboden des urologischen Nachwuchses einiges getan. Starten wir in Linz, wo im November 2018 unsere neuen Vorsitzenden, Dr. Maximilian Pallauf und Dr. Judith Stangl-Kremser, gewählt wurden. Hochmotiviert traten die Beiden mit der Intention an, das Fortbildungsangebot für Assistenten zu vervielfältigen und das bundesweite Netzwerk der jungen Urologen zu stärken.

Curriculum urologicum

Nach intensiven Vorbereitungen startete am 8. Februar in Innsbruck die neu ins Leben gerufene Fortbildungsreihe. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, österreichweit leitlinienbasierte Vorträge anzubieten, welche speziell auf die Bedürfnisse von Assistenzärzten zugeschnitten sind. Der erste beschäftigte sich mit der Therapie des metastasierten Prostatakarzinoms. Dieses komplexe Thema wurde von Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Heidegger-Pircher präzise aufgeschlüsselt, die praxisrelevante Lehrinhalte gut verständlich vermittelte. Am 19. April fand bereits die zweite Veranstaltung in Graz statt. Priv.-Doz. Dr. Chromecki referierte über die Therapie des nichtinvasiven und invasiven Urothelkarzinoms der Harnblase und vermittelte den Teilnehmern hierbei einen strukturierten Überblick über dessen Abklärung und Therapie. Die Therapie von Hodentumoren, präsentiert von Prim. Priv.-Doz. Dr. Albrecht am 30. August in St. Pölten, und ein Vortrag zur Andrologie im klinischen Alltag von Univ.-Prof. Dr. Jungwirth am 22. November in Salzburg vervollständigen das Curriculum 2019. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei den Vortragenden für ihr besonderes Engagement bedanken! Mit der Vision, Fortbildungen österreichweit zugänglich zu machen, werden alle Fachvorträge in Form eines Webcast auf unserer Website www.young-urology.at online gestellt. Die Präsentationen stehen in unserem Mitgliederbereich allen Assistenzärzten kostenlos zur Verfügung – reinschauen lohnt sich!

„Think out of the box 3.0“

„Es irrt der Mensch solang er strebt“ – um diesem Spruch der deutschsprachigen Literatur gerecht zu werden, zielt die Fortbildungsveranstaltung „Think out of the box“ auf Themengebiete ab, welche die Urologie nur am Rande berühren. In der bereits dritten Runde, welche am 23. November in Salzburg stattfinden wird, geht es um Wissenswertes aus Dermatologie, Gynäkologie und Pharmakologie.

Austrian School of Urology

 
Fixpunkt im Ausbildungskalender des urologischen Nachwuchses: Vom 13.–16. Juni findet in Tröpolach/Kärnten das 3. Modul statt, in dem Themengebiete wie Niere und Nebenniere (inkl. Transplantation und Trauma), Grundlagen der Laparoskopie und anästhesiologisches Gerinnungsmanagement ausführlich bearbeitet werden. Da die Plätze sehr begehrt sind, dürfen wir um respektvolles Drängeln bei der Anmeldung bitten.

EBU In-Service Assessment

Apropos Lernen – dies will natürlich auch geprüft werden. An den Erfolg der letzten Jahre anknüpfend fand am 8. März im Hotel Triest in Wien das EBU In-Service Assessment statt. 17 Teilnehmer stellten sich gemeinsam den europäischen Facharzt-Prüfungsfragen und kontrollierten hiermit den eigenen Wissenstand. Im Anschluss an das Examen wurden die Fragen gemeinsam mit Prim. Univ.-Prof. Dr. Madersbacher und den besten Absolventen der Facharztprüfung 2019, Dr. Seles und Dr. Stolzlechner, analysiert und diskutiert. Ein in Europa einzigartiges Konzept, welches auch in kommenden Jahren weiterhin angeboten werden soll.

Idea- und Skills-Lab

Die neu gegründete Plattform auf unserer Website www.young-urology.at bietet motivierten Assistenten die Möglichkeit, wissenschaftliche Ideen untereinander auszutauschen. Die Plattform soll junge Kollegen beim Start ihrer wissenschaftlichen Karriere bestmöglich unterstützen und dabei auch den krankenhausübergreifenden Dialog fördern.

Ausbildungsbefragung

Die Evaluierung der Ausbildungssituation in Österreich hat hohe Priorität. Aus diesem Grund wird derzeit eine Online-Ausbildungsbefragung zu Erfahrungen und Eingriffszahlen pro Ausbildungsjahr durchgeführt. Das Ergebnis soll anschließend mit dem Vorstand der ÖGU diskutiert werden, mit dem Ziel, an Verbesserungsvorschlägen zu arbeiten.

Bundeslandvertretung

Das hohe Maß an Aktivität hinterließ auch im Arbeitskreis selbst seine Spuren und führte zu einer eigenen Neustrukturierung. Um einen direkteren Kontakt zu allen Mitgliedern zu ermöglichen, dient nun pro Bundesland ein Assistentenvertreter, welcher für lokale Anliegen und Fortbildungen als Ansprechpartner dient. Anregungen jeglicher Art werden von allen Vertretern gerne entgegengenommen.
Wie zu sehen ist, ist ein Aus bzw. Ende der Bildung noch lange nicht erreicht, und somit blicken wir auf weitere fortbildungsreiche Monate hin.