Leukämie ist eine neoplastische Erkrankungen des Blutes oder blutbildenden Systems, die durch eine Proliferation myeloischer oder lymphatischer Blutzellen und eine Besiedlung des Knochenmarkes, aber auch des peripheren Blutes, der lymphatischen Organe oder anderer Organsysteme charakterisiert ist.
Diese Krebsform ist im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen eher selten. In Österreich erkranken ca. 1.000 Menschen jährlich an einer Form von Leukämie. Am häufigsten sind die Formen der akuten myeloischen Leukämie (AML) bzw. der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL).
Die Therapiestrategien variieren je nach Form und Verlauf der Leukämie. Zum Einsatz kommen derzeit:
Es scheint derzeit als ob gerade die Onkologie den Weg für die personalisierte Medizin ebnen wird.
Immuntherapien gegen Krebs, die auf sogenannten Checkpoint-Hemmern beruhen, werden derzeit in vielen klinischen Studien an Patienten getestet. Den Schlüssel zu diesem Ansatz lieferte das Molekül PD-1, dessen Einfluss auf den programmierten Zelltod der japanische Immunologe Tasuku Honjo mit seinen Mitarbeitern 1992 entdeckt hatte.
Diese Therapie ist natürlich nicht frei von Nebenwirkungen. Je mehr Patienten mit dieser neuen Therapie behandelt werden, desto deutlicher treten allerdings auch diese Nebenwirkungen zutage. Im November 2016 wurde im New England Journal ein Fall publiziert, bei dem 2 Patienten mit einem Melanom eine tödliche Myokarditis entwickelt haben, nachdem sie mit einer Kombinationstherapie von Ipilimumab und Nivolumab behandelt wurden.
Link: New England Journal
Des Weiteren wurde ebenfalls 2015 ein Fall publiziert, wo es bei Behandlung mit
Anti–PD-1 and Anti–PDL-1 monoklonalen Antikörper zu Diabetes gekommen ist, nachdem sogenannte “entfesselte T-Zellen” die Insulin produzierenden Zellen zerstört haben.
Link: Diabetes Care
Es scheint trotz der Risiken keinen Halt bei den Forschungsansätzen zu geben. Bereits jetzt planen viele Onkologen Therapien basierend auf den genetischen Daten des Patienten, ähnlich einem Antibiogramm, und der molekularen Zusammensetzung ihres Tumors. Durch die Verfügbarkeit von leistbaren Genom-Sequenzierungen und der Testung von Blut-Biomarkern wird dieser Prozess noch mehr beschleunigt. Start Ups wie die Firma Grail (der Name ist eine Anspielung auf den Heiligen Gral), arbeiten bereits an der so genannten “Flüssigen Biopsie”, die Tumorzellen aus Blutproben filtern könnten, könnten Tumore frühzeitig diagnostiziert und ohne kostspielige Chirurgie analysiert werden. Bei diesem Verfahren werden Hochgeschwindigkeits-Automaten zur DNA-Sequenzierung verwendet. Dabei wird das Blut nach DNA-Fragmenten durchsucht, die von Krebszellen freigesetzt werden. Liegt eine solche veränderte DNA vor, deutet das oftmals auf einen sich bildenden Tumor hin – sogar wenn er noch zu klein ist, um Symptome auszulösen oder um von bildgebenden Verfahren entdeckt zu werden.
Ein weiterer Ansatz könnte die KI – künstliche Intelligenz sein, um Onkologen zu helfen, Krebs besser zu verstehen und zu heilen. Ein Beispiel dafür ist der IBM Watson. Dieser kognitive Computer erhält alle relevanten Informationen aus Millionen von Studien über Patienten Fälle und schlägt entsprechende Behandlungspläne, die mit hoher Wahrscheinlich effektiv wirken könnten. Alles in allem ist das ganze noch sehr theoretisch und bisher nicht mit Studien belegt. Dennoch zeigt es die unglaublichen Möglichkeiten in diesem Bereich!