Kalzium bei Hyperkaliämie, was steckt dahinter?

Kurz gehalten
Die Gabe von Kalzium bei Hyperkaliämie stellt die normale Herzleitungsgeschwindigkeit wieder her, aber nicht das Ruhepotenzial der Membran, wie allgemein angenommen wird.

Es funktioniert, aber nicht so, wie man es immer gelehrt wurde …
Notärzte wissen, dass Kalzium für die Behandlung von Hyperkaliämie von entscheidender Bedeutung ist, wenn im Elektrokardiogramm (EKG) eine QRS-Verbreiterung festgestellt wird. Obwohl jahrelang die „Membranstabilisierung“ als Begründung angeführt wurde, deutet eine neue Studie darauf hin, dass dies keine genaue Beschreibung ist.

In dieser Laboruntersuchung verwendeten die Autoren Präparate von transmuralen Wandkeilen bei Hunden, um die Auswirkungen von Kalzium und Kalium auf die Herzleitung zu untersuchen. Hyperkaliämie verlangsamte die Leitungsgeschwindigkeit (Vergrößerung des QRS) und verkürzte die Dauer des Aktionspotenzials (was zu spitzen und verengten T-Wellen führte). Die Behandlung mit Kalzium verbesserte die Leitungsgeschwindigkeit, stellte jedoch die Dauer des Aktionspotenzials nicht wieder her und hatte keine Auswirkungen auf das Ruhepotenzial der Membran. Der Begriff „Membranstabilisierung“ ist keine genaue physiologische Beschreibung dafür, warum die Verabreichung von Kalzium bei Hyperkaliämie mit EKG-Veränderungen angezeigt ist.

Quelle

Beneficial Effect of Calcium Treatment for Hyperkalemia Is Not Due to “Membrane Stabilization”. Crit Care Med. Published online July 24, 2024. PMID: 39046789.