Kindermädchen-Ellenbogen – Welche Technik ist besser?

Zusammenfassung

Das Hyperpronationsmanöver übertraf das Supinations-/Flexionsmanöver bei der Subluxation des Radiusköpfchens in dieser randomisierten klinischen Studie so deutlich, dass sie vorzeitig abgebrochen wurde.

Hintergrund und Studie

Die Subluxation des Radiusköpfchens (SR) oder „Kindermädchen Ellenbogen“ ist eine häufige muskuloskelettale Pathologie bei Kindern, die oft durch plötzliches Ziehen am ausgestreckten Arm entsteht. Zur Reposition werden häufig die beiden wichtigsten Manöver eingesetzt, die Hyperpronation (HP) und die Supination/Flexion (SF). Aber welches ist tatsächlich beim ersten Versuch erfolgreicher? Diese randomisierte Studie fand in einem tertiären Lehrkrankenhaus in der Türkei statt, wo Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren, bei denen eine SR diagnostiziert wurde, nach dem Zufallsprinzip entweder mit dem SF-Manöver oder dem HP-Manöver reponiert wurden. Die HP-Gruppe hatte letztendlich eine signifikant niedrigere Erstversagensrate als die SF-Gruppe (9,8 % gegenüber 24,2 %, RR 0,41; 95 % KI 0,19–0,98, p=0,037), was zu einem vorzeitigen Ende der Studie führte. Keiner der analysierten sekundären Endpunkte (Versagensraten beim zweiten/dritten Versuch, Patientenkomfort, Rezidive innerhalb von 72 Stunden) zeigte einen statistischen Unterschied zwischen den Gruppen. Die Studie war recht gut durchgeführt, wobei die Ärzte im Vorfeld in beiden Manövern geschult wurden, die Zuordnung verdeckt war und die Ergebnisprüfer und Statistiker nicht wussten, welches Manöver angewendet wurde. Ein Nachteil war jedoch, dass die Studie nur an einem einzigen Zentrum durchgeführt wurde und die Reproduzierbarkeit der Erfolgsraten bei den beiden Methoden für die behandelnden Ärzte nicht bewertet wurde.