Osteoporose-Therapie

Eine Osteoporose-Therapie umfasst mehrere wirkungsvolle Bausteine und sollte nach der Leitlinie des Dachverbands (DVO) erfolgen.
Ist die Osteoporose einmal diagnostiziert, folgt daraufhin der wichtige Schritt, nämlich die Einleitung einer Therapie. Wir werden versuchen eine kurzen Überblick über die möglichen Optionen zu geben.

Generell gilt, dass eine medikamentöse Therapie dann empfohlen wird, wenn bei Frauen eine osteoporotischer Fraktur von Wirbelkörpern oder proximalem Femur besteht.
Bei Frauen ohne Fraktur, ist diese indiziert, wenn das absolute 10-Jahresrisiko (Risikoscore FRAX©) für eine osteoporotische Fraktur dem absoluten Risiko einer Person gleichen Alters mit prävalenter Fraktur entspricht. Prinzipiell sollte vor jeder Einleitung einer Behandlung eine Densitometrie gemacht werden.

Medikamente
Bei Beginn einer Therapie ist immer darauf zu achten, dass der Patient zusätzlich zu Osteoporose Medikamenten immer Calcium/Vitamin D3 bekommt.

1 Monat nach Therapiebeginn Kontrolle des Serum Calciums empfohlen.

1. Bisphosphonate

  • Für Frauen und Männer zugelassen (außer Ibandronat)
  • Langzeitwirkung
  • CAVE: Nicht bei GFR < 30 ml/min/1,73m2
  • Oral: geringe Bioverfügbarkeit.
  • NW: Kiefer-Osteonekrose: Inzidenz 0,001 % bis 0,01 % –> regelmäßige zahnärztliche Kontrollen empfohlen, selten: atypische Femurfrakturen.

2. Denosumab

  • Humaner monoklonaler Antikörper gegen RANK*-Liganden (RANKL)
  • Möglich auch bei Niereninsuffizienz.
  • S.C. Injektion von 60 mg Denosumab alle 6 Monate
  • CAVE: Nach Absetzen Gefahr eines “Rebound“-Effekt  –> gesteigerter Knochenumbau mit Mineralgehaltsverlust. Kann zwei, drei Wochen nach Ausbleiben der sechsmonatlichen Denosumab-Injektion beginnen und dauert etwa ein Jahr. Nach Absetzen von Denosumab –>12­–24 Monate Behandlung mit einem Bisphosphonat  notwendig
  • NW: Kiefer-Osteonekrose, atypische Femurfrakturen.

3. Raloxifen

  • Selektiver Östrogenrezeptor-Modulator (SERM),
  • Hauptsächlich Wirkung auf Wirbelkörperfrakturen!
  • Gute Wirkung bis zu 8 Jahre lang
  • Nebenwirkungen: Menopause Beschwerden, Thromboserisiko steigernd
  • Raloxifen reduziert das Risiko Östrogenrezeptor-positiver Mammakarzinome.

4. Teriparatid

  • Indikationsstellung bei schlechter Mikroarchitektur
    Dauer: max. 2 Jahre

 

Literatur:

Update on the safety and efficacy of teriparatide in the treatment of osteoporosis

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6778993/

Denosumab for the Treatment of Osteoporosis

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4480604/

http://dv-osteologie.org/osteoporose-leitlinien

https://www.aerzteblatt.de/archiv/64181/Primaere-Osteoporose-leitliniengerechte-Diagnostik-und-Therapie