Start in die Selbstständigkeit: 5 entscheidende Tipps für eine erfolgreiche Arztpraxiseröffnung

Österreichs Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen. Eine der zentralen Fragen lautet dabei: Wie bringt man mehr Ärzt:innen dazu eine Praxis zu eröffnen und wie kann man sie dahingehend unterstützen? Anreize werden nach und nach gesetzt, doch selbst bei bereits vorhandenem Wunsch in die Selbstständigkeit sehen sich vor allem junge Ärzt:innen mit wirtschaftlichen, organisatorischen und rechtlichen Herausforderungen konfrontiert. Welche entscheidenden Faktoren bei der Gründung einer Arztpraxis beachtet werden sollten und worin der Schlüssel zum Erfolg liegt, beleuchtet Österreichs führendes Gesundheitsportal DocFinder.

Österreichs Gesundheitssystem gerät zunehmend an seine Grenzen. Das haben die letzten Jahre deutlich gemacht. Die Probleme reichen von einem Mangel an Kassenärzt:innen, überlasteten Spitälern und Ambulanzen bis hin zu hohen Gründungskosten. Gerade unter jungen Ärzt:innen neigt der Trend eher dazu, sich gegen die Gründung einer eigenen Praxis zu entscheiden. Unter anderem aus diesem Grund einigte sich die Bundesregierung zuletzt auf einen “Startbonus” von bis zu 100.000 Euro pro Stelle für Kassenpraxen. „Das sehen wir als sinnvoll. Allerdings braucht es für eine langfristige Verbesserung wohl auch eine Anpassung der Tarife sowie ein Konzept zur Verteilung der Patient:innen“, meint Gerald Timmel, Geschäftsführer des Gesundheitsportals DocFinder. Darüber hinaus sehen sich viele Ärzt:innen beim Schritt in die Selbstständigkeit mit komplexen wirtschaftlichen, organisatorischen und rechtlichen Fragen konfrontiert. Was Wahl- als auch Kassen-Ärzt:innen unbedingt beachten sollten und wie eine Praxiseröffnung erfolgreich gelingt, hat sich DocFinder daher näher angesehen.

Tipp 1: Klares Konzept und Zielgruppe definieren

“Wir nehmen wahr, dass Patient:innen bei bei der Arztwahl und in der Ordination immer anspruchsvoller werden. Sie sehen die Behandlung als Dienstleistung und erwarten ein passendes Service. Ärzt:innen müssen somit konkret kommunizieren, welche Leistungen sie in welchem Umfang anbieten, um sich bei der gewünschten Zielgruppe als Experte oder Expertin zu positionieren”, erklärt Timmel. Daher sollten Ärzt:innen sich von Anfang an die Frage stellen: Was will ich? Welche Schwerpunkte möchte ich in meiner Praxis setzen? Wo liegen meine Stärken? Entscheidungen dürfen nicht ins Blaue hinein getroffen werden. Die Ärzt:innen sollen sich ihrer Stärken und Schwächen sowie ihrer Ziele und den Bedürfnissen der potenziellen Patientenbasis bewusst sein. Diese bei Entscheidungen zu Standortwahl, Erreichbarkeit und Leistungsangebot zu berücksichtigen, ist unerlässlich.

Tipp 2: Ein solider Finanzierungsplan für den Start

Eine gründliche finanzielle Planung ist vor der Eröffnung einer eigenen Arztpraxis das A und O. Es ist wichtig sicherzustellen, dass nicht nur die Anfangsinvestitionen, sondern auch die laufenden Kosten realistisch eingeschätzt werden. Häufig werden betriebliche Ausgaben vergessen, bzw. unterschätzt, die zum Führen einer Praxis zwingend notwendig sind, wie z.B. Buchhaltung und Kommunikation. Unvorhergesehene Ausgaben sollten ebenfalls berücksichtigt werden, indem ein Puffer eingeplant wird. „Wenn es um die Finanzierung der Praxis geht, bietet sich ein guter Partner an. Wir empfehlen hier, sich Angebote von Banken anzusehen. Beispielsweise bietet die Erste Bank spezielle Pakete für Ärzt:innen an“, so Timmel. Darüber hinaus rät der DocFinder-Geschäftsführer, sich verschiedene Finanzierungsoptionen, darunter Kredite, Förderprogramme und potenzielle Investoren anzusehen, um eine solide finanzielle Grundlage für einen erfolgreichen Praxisstart zu schaffen.

Tipp 3: Professionelle Kommunikation und Online-Präsenz

An einem professionellen und benutzerfreundlichen Online-Auftritt führt kein Weg vorbei – das gilt auch für Ärzt:innen. Je umfangreicher der Auftritt ist, desto besser können Patient:innen Vertrauen bereits vor dem ersten Praxisbesuch aufbauen. Außerdem steigt die Zufriedenheit, wenn Personen alle notwendigen Informationen wie aktuelle Kassenverträge, Praxisöffnungszeiten oder auch gesetzte Schwerpunkte der Praxis auf einen Blick sehen. Die Eröffnung einer Praxis ist bereits mit beträchtlichen Kosten verbunden, und der Aufbau einer eigenen Website führt zu zusätzlichen finanziellen Aufwendungen. „Gerade aus diesem Grund bieten wir bei DocFinder Ärzt:innen adäquate und je nach Bedarf passende Online-Auftritte zu preiswerten Konditionen in unterschiedlich großem Umfang an. Die langfristige Pflege, wie Aktualisierung der Daten oder Suchmaschinenoptimierung, welche oft außer Acht gelassen wird, ist dabei inbegriffen. So können Ärzt:innen ohne großen zusätzlichen Aufwand den für ihre Praxis und ihr Leistungsangebot passenden Online-Auftritt gestalten und langfristig sicherstellen“, erklärt Timmel.

Tipp 4: Moderne und effiziente Praxisführung

Sind die ersten Schritte bereits gesetzt, gilt es, den Arztbesuch für die Patient:innen so komfortabel wie möglich zu gestalten. „Richtig gesetzte und erfüllte Erwartungen führen zu hoher Patient:innenzufriedenheit, das geht einher mit Empfehlungen, beispielsweise Online-Bewertungen“, so Timmel. Bei der Praxiseröffnung sollten die Ärzt:innen sorgfältig qualifiziertes Personal auswählen, das nicht nur fachlich kompetent ist, sondern auch gut zur Praxisphilosophie passt. Fortlaufende Schulungen und eine offene Kommunikation fördern die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter:innen und tragen zur langfristigen Stabilität und Qualität der medizinischen Versorgung in der Praxis bei. Was aus Sicht des DocFinder-Geschäftsführers außerdem auf keinen Fall vernachlässigt werden darf, sind Online-Buchungsmöglichkeiten. „Eine große Anzahl an Patient:innen wünscht oder fordert diesen Service sogar und Ärzt:innen hilft es, ihren administrativen Aufwand zu reduzieren und sich auf das zu konzentrieren, was sie möchten: Patient:innen helfen“, so Timmel.

Tipp 5: Rechtssicherheit im Blick haben

Vor aber auch während des Betriebs einer eigenen Arztpraxis ist es entscheidend, sich eingehend mit rechtlichen Aspekten auseinanderzusetzen. Dies beinhaltet Aspekte wie Berufszulassung, Standortgenehmigungen, Verträge und Haftungsfragen. „Auf alle Fälle sollten Ärzt:innen beim Verwenden von ihrer Praxissoftware, aber auch der Gestaltung ihres Außenauftritts darauf achten, dass sie mit Anbietern zusammenarbeiten, die DSGVO-konform sind. Höchste Datensicherheit und ständige Verfügbarkeit muss gegeben sein“, betont Timmel abschließend.

Quelle: Pressemitteilung Docfinder, 04.03.2024

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