Traumberuf Chirurg, genauer Unfallchirurg?
Der Arbeitsalltag gestaltet sich in der Regel extrem stressig, gegen 7:00 Uhr ist Dienstbeginn mit Morgenbesprechung, Visite und Versorgung von Patienten, anschließend in den OP, in die Notfallaufnahme oder die Ambulanz. Nach einer Nachmittagsbesprechung sollte es dann um 15:00 nach Hause gehen, in der Praxis funktioniert das aber selten. Oft wird es 16:00 oder 17:00 Uhr und fünf bis sechs 24-Stunden-Dienste pro Monat kommen auch noch dazu. Bei einer Anstellung an einer Unikliniken gehört außerdem wissenschaftliches Arbeiten dazu, was nicht selten nach Dienstende erst beginnt.
Besonders mühsam sind Tage, an denen man viele Dinge gleichzeitig erledigen muss. Während eines Aufklärungsgespräches für eine Operation kann schon mal das Telefon mehrfach läuten, oder man wird woanders als Unterstützung benötigt. So bleibt allein für die Betreuung von Patienten am Ende nicht viel Zeit: in Regel 5 min. maximal pro Patient.
Der Arbeitsalltag bringt einen mit chronischem Schlafmangel und den fehlenden Pausen oft an die körperliche Belastungsgrenze und darüber hinaus, was man leider meist erst im Nachhinein merkt.
Aber so Manches hat sich bereits gebessert, wie die Regelung der maximalen Wochenarbeitszeit, das Gehalt, geregelte Bereitschaftsdienste und technische Unterstützung/Digitalisierung im medizinischen Bereich (elektronische Kurve usw.) aber es gibt noch viel Potential nach oben!
Trotzdem ist Chirurg*in, genauer Unfallchirug*in ein Traumberuf!
Wenn man sich entschieden hat Unfallchirurg zu werden, dann wird es nie langweilig. Kaum eine Fachrichtung bietet eine vergleichbare Effizienz mit einem Eingriff einen Patienten zu retten. Im Schockraum müssen Entscheidungen schnell getroffen werden und das Ergebnis ist direkt im Anschluss an den Eingriff zu sehen. Besteht in anderen Fachgebieten der Alltag oftmals aus reiner Stationsarbeit, so ist der Arbeitstag als Unfallchirurg unvorhersehbar und unterbrochen von Einsätzen im OP, im Schockraum oder in der Erstuntersuchung. Die Möglichkeiten der Spezialisierung könnten nicht vielfältiger sein. Vom „Gelenk“ Experten bis zum Teamarzt, sogar in der Rehabilitationsmedizin sind der Karriere keine Grenzen gesetzt. Im Bereich Teamsport betreut man als Unfallchirurg Mannschaften, in Teamsitzungen wird der Behandlungsfortschritt mit Physiotherapeuten, medizinische Masseuren und Ergotherapeuten besprochen und bei Bedarf das Therapieregime geändert.