Wie finde ich die beste Klinik für meine Ausbildung?

Ausbildungsstätten gibt es ebenso zahlreich wie unterschiedlich. Das richtige Angebot für deine speziellen Bedürfnisse und Erwartungen herauszufinden, benötigt also etwas Zeit und auch das richtige Vorgehen. In diesem Artikel bekommst du wertvolle Tipps wie du die Ausbildungsqualität richtig einschätzt und wie du deinen idealen Arbeitgeber finden kannst.

Schritt 1: Festlegung deines Ausbildungsziels

Wie bei so vielen Vorhaben gilt es als ersten Schritt dein Ziel sauber festzulegen. Die beste Ausbildungsklinik gibt es nämlich nicht. Vielmehr stellt sich die Frage was du genau brauchst und wer diesen Bedarf am besten decken kann. Schon vom Studium her wirst du dich erinnern, dass die Berufswünsche der verschiedenen KollegInnen sehr weit auseinander gehen können. Während sich manche gerne breit aufstellen möchten und eine Stelle außerhalb eines Ballungszentrums anstreben, um dort erster Ansprechpartner im Rahmen einer allgemeinmedizinischen Praxis zu sein, so möchten andere am liebsten in eine Stadt mit großer Uniklinik um dort zu forschen, zu publizieren und sich möglichst stark zu spezialisieren. Allein anhand dieser beiden Berufswünsche zeigt sich, dass die Ausbildungsstätten für diese beiden Karrieren grundsätzlich anders sein müssen.

„Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.“ — Walt Disney

Lege also möglichst genau fest, wie genau dein nächster beruflicher Schritt und auch dein längerfristig berufliches Ziel aussehen soll. Sei ruhig mutig und folge dabei deinen Wünschen. Und sei konkret, ohne dich einzuengen.

Hier ein Beispiel für eine umfassende Zielbeschreibungen:

  • Mein Ziel ist es nach meiner Facharztausbildung entweder als bettenführender Oberarzt in der internistischen Abteilung eines Spitals zu arbeiten oder auch eine Ordination zu eröffnen.
  • Dazu suche ich eine Ausbildungsstelle zum Facharzt für Innere Medizin in einer mittelgroßen Klinik. Dies gibt mir die Möglichkeit die gesamte Ausbildung an einem Ort zu absolvieren und dabei viel praktische Erfahrung in verschiedenen Bereichen zu sammeln.
  • Für die umfassende Erfahrung im Fach sollte es zumindest eine Kardiologie, Gastroenterologie, Onkologie und eine rheumatologische Abteilung geben.
  • Mein persönlicher Schwerpunkt wäre die Gastroenterologie da mein besonderes Interesse der Diagnostik gilt und ich auch die interventionelle Endoskopie lernen möchte.

Anhand dieser Zielbeschreibung ergibt sich dein Ausbildungsbedarf. Du bist dir deiner Erwartungen bewusst und wonach du suchst und triffst erste Festlegungen an den fachlichen Anspruch, den du stellst.
Du hast keinen Plan wie dein berufliches Ziel aussehen soll? Auch kein Problem. Dann machst du einfach einen Schritt zurück und überlegst breiter und abstrakt.

Als Hilfe dient dir dieses Bild – Welche Rolle möchtest du in einem Zirkus übernehmen? 

Beantworte diese Frage und auch WARUM?
Arbeitest Du gerne im Team, magst du Zahlen, oder fasziniert dich Technik? Erforsche deine Vorlieben und überlege welcher Job, welches Fach am besten diese Dinge erfüllt.

Schritt 2: Stellenwert des Arbeitsklimas 

Unterschiedliche Menschen bewerten die Wichtigkeit des Arbeitsklimas völlig anders. Während sich manche nach Berechenbarkeit, Sicherheit und zum Beispiel einem kleineren, überschaubaren Team sehnen, so suchen andere möglichst viel Dynamik, Abwechslung und Herausforderung.
Wieder gibt es kein „richtig“ oder „falsch“. Vielmehr solltest du dir überlegen, was für dich wirklich wichtig ist. Am besten du erforschst für dich welche Prioritäten du in Bezug auf das Arbeitsklima und den Arbeitsplatz hast. Ergänze deine Gedanken durch Gespräche mit Freunden und Familie.
Sie bringen ihre Beobachtungen meistens sehr gezielt auf den Punkt. Wenn du dir unsicher sein solltest, dann rufe dir bisherige Ausbildungs- oder Arbeitsstätten in Erinnerung und überlege, welche Arbeitsumgebung du geschätzt hast, was genau dir Spaß gemacht hat, oder was du in Zukunft gerne vermeiden möchtest.

Trigger-Frage: Angenommen du hättest eine ExpertIn an der Hand und du würdest sie nach einem einzigen Tipp fragen. Was würde dir diese Person raten? Überlege genau, es gilt nur ein einziger Tipp!

Schritt 3: Besondere Erwartungen oder Bedürfnisse in Bezug auf deinen Wunsch-Arbeitgeber

Du hast Kinder im Schulalter und brauchst daher zu den Ferienzeiten Urlaub? Du möchtest nahe an deinem Wohnort arbeiten, oder in einem Spital mit guter Anbindung an den öffentlichen Verkehr? Wir alle haben bestimmte Erwartungen an unsere Arbeitgeber bestimmt durch unsere persönliche Lebenssituation. Zu wissen was unbedingt notwendig ist, um ein Stellenangebot auch zuzusagen, oder was „nice to have“ wäre, hilft dir einen Ausbildungsplatz zu evaluieren.

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Erstelle nun eine Liste von Anforderungen, wobei du diese als Zeilen einträgst. In die Spalten füllst Du Kliniken, Ausbildungsplätze oder Arbeitgeber ein. Nun gilt es deine Evaluierung zu machen und die Kästchen zu befüllen. Schnell wirst du sehen, wo sich viele Häkchen sammeln, oder wo du ein Minus eintragen musst. Hast du die jeweiligen Informationen nicht, dann gilt es mit Personen zu sprechen, die darüber Auskunft geben können: die Personalabteilung der ausschreibenden Stelle, dir bekannte MitarbeiterInnen oder natürlich auch Webseiten oder andere Informationsquellen. Hast du deine Evaluierung gemacht, so zeigt sich meistens ein sehr eindeutiges Bild und du kannst deine Entscheidung gut informiert treffen.
Und das Bauchgefühlt? – Das zählt auch, keine Frage. Seine berufliche Zukunft aber nur diesem zu überlassen wäre mir persönlich zu gewagt.

Tabelle zum Download

Redaktion: Dr. Roman Fleischhackl

 

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