Im Jahr 2005 entstand das Unternehmen MEDahead aus dem Agenturnetzwerk der Werbeagentur PBK Ideenreich heraus, mittlerweile ist es Teil der Futuro Holding und damit Schwesterfirma von MedMedia und Universimed. MEDahead-Geschäftsführerin war von Beginn an Eva Pernek, die im Gespräch mit PHARMAustria auf 20 ereignisreiche und erfolgreiche Jahre mit dem Unternehmen zurückblickt.
„Wir wollen und werden am Puls der Zeit bleiben und die Möglichkeiten der Digitalisierung optimal nutzen.“ Eva Pernek, Geschäftsführerin MEDahead
PHARMAustria: Was gab vor 20 Jahren den Anstoß, MEDahead zu gründen?
Eva Pernek: Es war damals die Zeit, als internationale Pharmaunternehmen begonnen haben, Kampagnen nicht mehr national unterschiedlich zu gestalten, sondern nur noch marginale nationale Adaptionen vornehmen zu lassen. Das wurde als Bedrohung für das „Geschäftsmodell Agentur“ wahrgenommen. Wir haben uns daher überlegt, welche Kommunikationsaufgaben immer eine lokale Angelegenheit bleiben werden, also z.B. Einbindung von Meinungsbildner:innen, Studien im Hinblick auf ihre Relevanz für den lokalen Markt bzw. generell nationale Daten etc. Wir haben diese Aufgaben unter dem Begriff „Medical Marketing“ zusammengefasst und die Idee geboren, eine Subfirma zu gründen, die ausschließlich Medical-Marketing-Agenden in ihrem Portfolio anbietet. Wir haben diesbezüglich den Markt befragt und die Bedürfnisse potenzieller Kund:innen/Auftraggeber:innen erhoben. Dabei haben wir festgestellt, dass tatsächlich Bedarf besteht – also haben die Eigentümer von PBK Ideenreich beschlossen, ein entsprechendes Unternehmen zu gründen. Erich Bergmann, damals einer der beiden Geschäftsführer von PBK Ideenreich und heute Geschäftsführer von Denken hilft!, hat mich dann gefragt, ob ich die Geschäftsführung übernehmen will – und ich habe ja gesagt. Anschließend wurde gemeinsam mit Partnern am 1. April 2005 MEDahead gegründet – und wir haben in den letzten 20 Jahren bewiesen, dass diese Unternehmensgründung wahrlich kein Aprilscherz war!
Pernek: Wir wollten die Silbe „Med“ im Namen haben und da wir damals die Ersten waren, die eine Medical-Marketing-Firma gegründet haben, kam uns der Begriff „go/step ahead“ in den Sinn. Daraus wurde dann MEDahead.
Pernek: Wir haben mit Studien- und Kongresszusammenfassungen begonnen. Der erste Meilenstein war dann unsere erste Fortbildungsveranstaltung im Bereich Innere Medizin mit Univ.-Prof. Dr. Florian Thalhammer – dies war der erste Schritt von MEDahead in den Fortbildungsbereich. Ein weiterer Meilenstein wurde durch eine unangenehme Situation angestoßen bzw. stark beschleunigt, nämlich die COVID-19-Pandemie. Diese hat uns motiviert, noch viel digitaler zu werden. Wir hatten bereits vorher Streaming-Angebote im Portfolio, in der Pandemiezeit konnten wir daher sehr schnell alles umstellen und bereits zwei Wochen nach Beginn des ersten Lockdowns ein großes Webinar veranstalten. Dabei ist unsere digitale Ausrichtung nicht auf unser Veranstaltungsangebot beschränkt, sondern zieht sich durch unser gesamtes Portfolio. So bieten wir z.B. auch Sonderpublikationen basierend auf Studienzusammenfassungen, Expertenmeetings o.Ä. an, in die digitale Tools wie Videos, Links zu Originalstudien oder Webseiten etc. eingebettet sind. Auf diese Weise kann unkompliziert mehr Content transportiert werden. Schließlich geht die Entwicklung derzeit immer mehr in die papierlose Richtung – darauf müssen wir uns alle einstellen.
Pernek: Nicht nur inhaltlich gab es einige Meilensteine in den vergangenen 20 Jahren, sondern auch auf Strukturebene: Einer dieser Meilensteine war die Umsiedlung von MEDahead im Jahr 2009 – weg von PBK Ideenreich, in eine Kooperation mit dem MedMedia Verlag. Wir haben damals erkannt, dass MEDahead im Agenturumfeld eigentlich falsch angesiedelt ist und wir von der Anbindung an einen medizinischen Fachverlag sehr profitieren würden. Mit den periodischen Medien und anderen Publikationen (Print und Online) sowie Fortbildungsangeboten des MedMedia Verlages können fast alle Zielgruppen erreicht werden. Auch die Manpower von MedMedia hat uns zusätzlich gepusht und tut das heute noch. Speziell die Kooperation mit MedMedia hat bei MEDahead zu einem starken Wachstumsschub geführt: Begonnen haben wir mit 2 Mitarbeiter:innen, vor der Verbindung mit MedMedia waren es 6, ab 2009 sind wir dann auf heute 24 Mitarbeiter:innen angewachsen. Ein weiterer Meilenstein unserer strukturellen Entwicklung war die Gründung der Futuro Holding im Jahr 2020, in der MEDahead gemeinsam mit MedMedia und Universimed seither unter einem Dach vereint agiert. Dieser weitere Zusammenschluss eröffnete nochmals zusätzliche Kommunikationskanäle, die uns natürlich weiterbringen.
Pernek: Der Bereich der ärztlichen Fortbildung ist stark angewachsen und auch die multi-gesponserten Kongresse spielen eine zunehmend große Rolle. Gleichzeitig bieten wir aber auch nach wie vor Fortbildungen on demand an. Mittlerweile haben wir unsere Agenda in 3 Business Units gegliedert, denen jeweils ein:e BU-Manager:in vorsteht: Sales Management (Leitung Mag.a Miriam Herbst) – Kongresse (Leitung Mag.a Sonja Prückler) – Individuelle Fortbildungen (Leitung Kerstin Schnecker).
Pernek: Der Businesszweck von MEDahead wird gleich bleiben, denn er wird nach wie vor benötigt. Dasselbe gilt für unsere Portfoliobereiche, allerdings wird es hier im Laufe der nächsten Jahre vermutlich Adaptionen geben. Print und Fortbildungen werden digitaler und interaktiver werden – darauf sind wir vorbereitet und können auf aktuelle Entwicklungen zeitnah reagieren. Auch sich verändernde Compliance-Regeln der Unternehmen sowie sonstige regulatorische Vorgaben, z.B. vonseiten der Österreichischen Ärztekammer oder der Akademie der Ärzte, werden wir immer prompt in unser Leistungsangebot integrieren. Zudem ist es unser Ziel, uns in die Gestaltung der Gesundheitslandschaft in Österreich einzubringen. So wollen wir beispielsweise unsere Services noch mehr medizinischen Fachgesellschaften näherbringen, um gemeinsam einen Mehrwert für Ärzt:innen, Patient:innen und letztendlich die gesamte Gesellschaft erbringen zu können.