Kai Tobien: Wir sind ein Pharma- und Kommunikationsdienstleister, der Services im Medical-Marketing- und Sales-Bereich anbietet. Also ein One-Stop-Shop End-to-End-Anbieter in der Pharma-Wertschöpfungskette. Ungeachtet des Produktlebenszyklus, ob nun Pre-Launch, Launch oder Mature Brands, bieten wir unseren Kunden Unterstützung in der Vermarktung und im Vertrieb von Rx-, OTC- und MedTech-Produkten an. Insgesamt stehen im Unternehmen 400 Callcenter Agents zur Verfügung. Als Beispiele für das Medical Portfolio wären Nurse Services, Patienten-Support-Programme, Unterstützung bei Pharmakovigilanz-Themen oder Medical Hotlines sowie die Bereitstellung von MSL-Teams zu nennen. Bei den MSL-Teams konnten wir vor allem in den letzten zwei Jahren den Trend beobachten, dass auch in diesem Bereich geoutsourced wird. Im Bereich Marketing bieten wir beispielsweise ganz klassisch die Entwicklung der Brand Strategy und die Kreativarbeit durch die eigene Agentur BrandPepper an. Die Medical-Consulting-Agentur sorgt für hochrelevante medizinische Information in allen Kanälen. Im Personalbereich bietet Careforce Sanvartis Arbeitnehmerüberlassung an, aber auch Recruiting und Vakanzvermittlung, Executive Search und Assessment Centers.
Anton Luchner: Aus Kundensicht betrachtet heißt das: Wir fragen den Pharmamanager „What keeps you up at night?“ – und mit dieser Information lösen wir das Problem für ihn bzw. lassen wir Probleme erst gar nicht entstehen. Mit all unserer Erfahrung, die wir selbst in den vielen Jahren als Manager in der pharmazeutischen Industrie gesammelt haben, können wir auf Augenhöhe kommunizieren und verstehen, wo der Bedarf liegt, um dann maßgeschneiderte Lösungen anzubieten.
Kai Tobien: Wichtig in der Analyse ist für uns und unsere Kunden immer der Kanalmix passend zur jeweiligen Zielgruppe, deren Präferenz zum jeweiligen Kanal und adäquat zum jeweiligen Potenzial. Es geht immer darum, wie wir therapierelevante Inhalte und Botschaften bestmöglich zu den Ärzten, Apothekern und Patienten bringen.
Kai Tobien: Wir sind seit 20 Jahren in Deutschland und seit 6 Jahren in der Schweiz erfolgreich tätig. Nun soll der DACH-Raum komplettiert werden, da zunehmend länderübergreifende, integrierte Projekte bei uns angefragt werden. Außerdem ist das Handling für viele Pharmakunden über den DACH-Raum einfacher, da der Einkauf mittlerweile häufig zentral für die Region läuft und auch die Steuerung sowie das Handling von Projekten zentral über das Business organisiert werden.
Anton Luchner: Österreich hat eines der besten Gesundheitssysteme weltweit, die Kommunikation der Leistungen dieses Systems kann aber in einzelnen Bereichen durchaus optimiert werden. Hier können wir unsere langjährige Erfahrung optimal einbringen und die Firmen dabei gemäß ihrer Zielsetzung konkret unterstützen.
Kai Tobien: Der Bedarf an Patientenkommunikation basierend auf dem aktuellen Shift in der Pharma-Pipeline – weg von den großen Blockbuster-Indikationen hin zu Rare Diseases und immunologischen Therapien – steigt zurzeit im gesamten DACH-Raum inklusive Österreich drastisch an. Hinzu kommt der stetig steigende Wearable-Markt, der zunehmend Betreuung vor Ort beim Patienten verlangt.
Anton Luchner: Gerade im Bereich Rare Diseases dauert es oftmals sehr lange bis zur Diagnosestellung. Gerade hier können Awareness-Kampagnen zur Information und Aufklärung der Patienten beitragen und helfen, sie schneller einer effizienten Therapie zuzuführen und sie dort auch zu halten. Die Aktivitäten unserer Medical Consulting Group (MCG) in Deutschland zeigen das eindrücklich.
Kai Tobien: Einerseits steigt die Outsourcing-Bereitschaft unserer Kunden, andererseits werden Head Counts pharmaintern eingespart. Dazu kommt die Anforderung der Multi-Channel-Kommunikation mit kreativem, immer frischem Content. Darüber hinaus erwarten die Verordner zusätzliche Services und Angebote von den Unternehmen.
Anton Luchner: Was auch hinzugekommen ist, aber teilweise noch gar nicht im Kommunikationsmix aufscheint, ist der Bereich Blogger- oder Influencer-Kommunikation. Social-Media-Kanäle eignen sich generell durchaus auch für Disease-Awareness-Kampagnen, und zwar nicht nur bei seltenen Erkrankungen, sondern auch bei Indikationen wie Bluthochdruck oder Diabetes.
Kai Tobien: In Deutschland und der Schweiz werden Social-Media-Kampagnen rund um Patientenbilder und Kasuistiken mehr und mehr nachgefragt. Das geht von MS über Diabetes bis hin zur Onkologie.
Kai Tobien: Die Indikationen, die in den letzten Jahren in den Fokus gerückt sind, wie z.B. MS, die Autoimmunologie oder die Onkologie, erfordern mehr Patientenkommunikation, und auch bei Medical Devices ist das ein wichtiges Thema. Hier ist erfreulicherweise zu beobachten, dass sich der Informationsstand der Patienten durch entsprechende Kampagnen deutlich verbessert hat.
Anton Luchner: Oft geht es natürlich auch um die psychologische Betreuung von chronisch kranken Patienten bzw. die Unterstützung bei Behörden und Ämtern, wenn es um Zuschüsse und Ähnliches geht. Hier können wir über unsere Kommunikationskanäle einen hervorragenden Beitrag leisten. Und im Moment natürlich besonders hinsichtlich Impfberatung für die Corona-Impfung. Diesbezüglich wird bereits Kontakt zu den Landesregierungen aufgenommen. Wir freuen uns auf unseren Start in Österreich! Viele spannende Projekte sind schon in der Pipeline.
Vielen Dank für das Gespräch!