Philips ist heute nicht mehr nur der Entwickler von Produkten für Endkonsumenten und Krankenhäuser, sondern bietet digitale Lösungen an, die das Leben der Menschen, von Ärzten und Patienten, verbessern sollen. „Die Strategie von Philips richtet sich dabei am sogenannten Health Continuum aus. Dabei werden die fünf Bereiche gesundes Leben, Prävention, Diagnose und Behandlung sowie Regeneration zu Hause integriert betrachtet“, berichtet Mag. Michaela Latzelsberger, seit 1. April 2020 Geschäftsführerin von Philips Austria.
Der größte Unternehmenserfolg der letzten Jahre besteht für Latzelsberger darin, dass der Transfer zu einem Gesundheitskonzern, der auf gesamtheitliche Lösungen für seine Kunden setzt, gelungen ist. Dabei fokussiert das Unternehmen auf unterschiedliche Zielgruppen. „Mit seinen professionellen Lösungen unterstützt Philips Kliniken und Arztpraxen dabei, die Qualität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Patientenversorgung zu steigern. Chronisch kranke und ältere Menschen profitieren von Lösungen, die das Selbstmanagement ihrer Erkrankungen erleichtern und eine höhere Lebensqualität ermöglichen“, erklärt Latzelsberger.Beeindruckende Beispiele solcher langfristigen Partnerschaften, die bei Philips „Long-term Strategic Partnerships“, kurz LSP, genannt werden, würden im DACH-Markt (Deutschland, Österreich, Schweiz) bereits umgesetzt, beispielsweise bei den städtischen Kliniken in München oder beim Klinikum Stuttgart. „Unser Ziel ist es, solche langfristigen Partnerschaften auch in Österreich zu realisieren“, so Latzelsberger.
„Bei Philips sind wir davon überzeugt, dass Gesundheit mehr als gute Diagnostik und Therapie bedeutet. Wir brauchen daher einen Wandel von der episodischen, reaktiven Gesundheitsversorgung hin zu einer kontinuierlichen, proaktiven Herangehensweise“, betont Latzelsberger. Um diesen Prozess mitzugestalten, hat sich Philips in den letzten Jahren als ganzheitlich denkender Lösungsanbieter neu aufgestellt. Einen besonderen Schwerpunkt legt das Unternehmen dabei auf die Entwicklung von Innovationen für die Digitalisierung und Vernetzung. „Telemedizinische Konzepte beispielsweise gewinnen zunehmend an Bedeutung, denn sie können spezialisierte Expertise flächendeckend verfügbar machen und dadurch zur Sicherung einer qualitativ hochwertigen Versorgung auch in strukturschwachen Regionen beitragen“, erklärt die Geschäftsführerin. Da der Bereich künstliche Intelligenz ebenfalls eine immer wichtigere Rolle in der Medizin spielt, bietet Philips zudem bereits jetzt KI-basierte Lösungen für die Radiologie, die Onkologie und die Intensivmedizin an.Daneben nimmt sich Philips auch der Einbindung der Patienten an. „Patienten sind heute keine passiven Empfänger mehr, sondern informierte, selbstbewusste Mitentscheider. Deshalb umfasst unser Portfolio auch verschiedene Lösungen für die Patientenkommunikation“, so Latzelsberger.Nicht zuletzt bietet Philips seinen Kunden Unterstützung bei der Prozessoptimierung, denn „innovative Technologien und neue Behandlungsansätze können ihr volles Potenzial nur dann entfalten, wenn die Prozesse stimmen“, unterstreicht Latzelsberger.
Latzelsberger ist überzeugt, dass die Digitalisierung die entscheidende Voraussetzung für eine erfolgreiche Weiterentwicklung unseres Gesundheitswesens ist, und fasst die Vorteile folgendermaßen zusammen: „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels ermöglichen Vernetzung und Automatisierung die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen und zugleich bezahlbaren Versorgung. Digitalisierung macht den sicheren Austausch von Patientendaten möglich, sodass diese allen Beteiligten jederzeit ortsunabhängig zur Verfügung stehen. Künstliche Intelligenz hilft Ärzten dabei, die stetig steigende Datenflut zu bewältigen, entlastet von Routineaufgaben und unterstützt sie bei der Entscheidungsfindung. Telemedizinische Lösungen gewährleisten eine gute wohnortnahe Versorgung in ländlichen Gebieten mit geringer Ärztedichte. Aktuell zeigt die Corona-Krise einmal mehr die Notwendigkeit, digitale Innovationen voranzutreiben.“
Das Gesundheitswesen sieht Latzelsberger – neben der aktuellen Corona-Pandemie – vor immer größeren Herausforderungen, darunter die steigende Überalterung der Bevölkerung und die Nachbesetzung von Kassenstellen. Zudem wünschen sich Menschen so lange wie möglich Selbstständigkeit und Versorgung zu Hause. Damit bedeute – gerade in ländlichen Gebieten – eine flächendeckende medizinische Versorgung eine immer größere Anstrengung, erläutert Latzelsberger. Dies gilt ihrer Meinung nach sowohl für die Akutversorgung als auch für die Versorgung chronisch kranker und älterer Menschen: „Hier muss man neue Wege beschreiten und offen für digitale Lösungen sein. Denn neue Technologien, wie z.B. Telemedizin, Patient-Monitoring, mobiles Ultraschall, digitale Pathologie usw., ermöglichen kosteneffiziente Methoden für die Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung und bedeuten zugleich eine Entlastung des Gesundheitssystems.“Vor diesem Hintergrund wünscht sie sich mehr Mut zu neuen Technologien und eine schnellere Implementierung von digitalen Lösungen. „Mit diesen können wir den Herausforderungen im Gesundheitswesen fokussierter entgegentreten“, so Latzelsberger abschließend.n
In Österreich beschäftigt Philips Healthcare rund 125 Mitarbeiter (von ca. 500 Mitarbeitern insgesamt); Philips weltweit beschäftigt im Bereich Healthcare 46.250 von insgesamt rund 80.500 Mitarbeitern.
2019 hat Philips Austria 54% seines Umsatzes im Bereich Healthcare erwirtschaftet (gemessen am Umsatz mit Dritten/Endprodukte). 2009 waren es noch 21%.
Philips investierte 2019 weltweit 1,88 Mrd. Euro in Forschung und Entwicklung, wovon die Hälfte den Sektoren Personal Health und Health Systems zugeordnet werden kann.
• geboren 1972 in Wien • studierte Biologie und Genetik an der Universität Wien (abgeschlossen mit Mag. rer. nat.)• begann ihre Karriere bei Shell• wechselte 1999 zu Novartis in den Gesundheitsbereich• Weitere Stationen: Grünenthal, UCB, AstraZeneca Austria; zuletzt Coloplast (anfänglich als Country Manager Österreich, später als Cluster Manager für Österreich und Schweiz)• neben ihrer beruflichen Tätigkeit bei Philips im Senat der Wirtschaft, der WKÖ und in der Austromed, der Interessenvertretung der Medizinprodukte-Hersteller, aktiv