Ob digitale Transformation und künstliche Intelligenz eine maßgebliche Rolle im Recruiting spielen, ist eine überflüssige Frage. Sie tun es bereits. Die neuen Technologien bieten uns laufend bessere Möglichkeiten, Kandidaten zu suchen und zu finden. Sie vereinfachen Routine-Recruitingprozesse und steigern deren Effektivität. Vor allem dort, wo es um generische Arbeitsprofile geht.
Weitaus relevanter ist die Frage: Welche Rolle wird der Mensch im Recruiting künftig spielen? Und warum der Mensch auch weiterhin eine entscheidende Rolle für den Erfolg beim Recruiting spielen wird. Betrachten wir in Zeiten des „War for Talents“ und der fortschreitenden Spezialisierung das Rekrutieren von Schlüsselpersonen – der „Leaders for Tomorrow“ –, stellen wir fest, dass nicht zuletzt die „digitalen Generationen“ explizit menschliche Werte in der Arbeitswelt erwarten. Ein Algorithmus kann Menschen im übertragenen Sinn zusammenbringen, allenfalls einen Prozess begleiten und Anforderungsprofile abgleichen. Ein Algorithmus kann nicht kontextspezifisch bewerten und mit einer 360-Grad-Qualität beraten. Experten bezweifeln sogar, ob dies jemals möglich sein wird.
Solange auf Kandidatenseite menschliche Werte eine Rolle spielen, wird es bei allen Akteuren im Recruiting menschliche Counterparts brauchen. Die Herausforderung dabei ist, „Soft Skills“ wie Empathie, kognitive Agilität, Kreativität, Reflexionsvermögen oder komplexe Lösungskompetenz mit den digitalen Ressourcen und Kompetenzen so zu vernetzen, dass Recruiting auch weiterhin im Interesse aller menschliche Werte garantiert.