Seit Beginn der Coronapandemie ist der Fokus der Öffentlichkeit verstärkt auf Viren und die durch sie verursachten Krankheiten gerichtet. Doch in einigen Teilen der Bevölkerung kursieren Skepsis, Unwissenheit und teilweise gefährliches Halbwissen. Das Technische Museum Wien, das sich bereits seit Längerem mit Hygienetechnik und Bakteriologie beschäftigt, beschloss daher, dass es an der Zeit sei, die Geschichte der Viren im Museum zu präsentieren. Unter dem Titel „Erkundung des Unsichtbaren. Mikroben als Verwandlungskünstler“ wurde ein einmonatiger Themenschwerpunkt mit diesen faszinierenden Kleinstlebewesen geplant. In Zusammenarbeit mit der PHARMIG, dem Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs, wurde eine mobile Ausstellung konzipiert, bei der sich die Besucher:innen vom 9. November bis 8. Dezember 2023 über verschiedene Virenarten informieren konnten. Begleitend dazu wurden Schulworkshops angeboten, in denen die Teilnehmer:innen pharmakologische Techniken kennenlernen konnten. Der rege Besucherzustrom gab dem Museum recht, mit diesem Thema den Nerv der Zeit getroffen zu haben.
Bei der Eröffnung des Themenschwerpunktes „Erkundung des Unsichtbaren“ am 9. November sprachen Johannes Rauch, Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Peter Aufreiter, Generaldirektor des Technischen Museums Wien, und Ina Herzer, Leiterin der Ausstellungsarbeitsgruppe der PHARMIG, über die Bedeutung dieser Ausstellung, um Wissen zu vermitteln und aufzuklären. Martin Puntigam von den Science Busters moderierte die Auftaktveranstaltung, in deren Rahmen der Gesundheitsminister auch mit Schüler:innen diskutierte. Anschließend konnte man sich den Virologie-Schwerpunkt genauer anschauen.
Acht Stationen und sieben verschiedene Viren wurden im Rahmen der mobilen Ausstellung für interessierte Besucher:innen aufbereitet. Ausgewählt wurden Viren, die das menschliche Dasein beeinträchtigen oder sogar zerstören können. Anhand von Pocken, HPV, Influenza, HIV, FSME, Hepatitis C und Corona wird der Umgang der Gesellschaft in historischem, medizinischem, technischem und sozialem Kontext beleuchtet. Dies soll ein grundlegendes Verständnis der Virologie vermitteln, ausgehend von den Fragen: Was sind Viren? Wie verbreiten sie sich und wie geht ihre Interaktion mit dem Immunsystem vor sich? Aufbauend auf diesem Wissen können Strategien, Arbeitsweisen, Erfolge und Herausforderungen für die Pharmazie aufgezeigt und diskutiert werden.
Aufgrund der großen Zahl an interessierten Besucher:innen soll die Ausstellung im Herbst 2024 nochmals in Wien gezeigt werden, eventuell in einer ausgeweiteten Form.
Zudem soll die Kooperation der PHARMIG mit dem Technischen Museum Wien fortgesetzt werden, bietet diese doch unter anderem eine gute Möglichkeit, die Aktivitäten der pharmazeutischen Industrie nach außen zu tragen.