Im April 2017 übernahm Mag. Bernhard Mraz die Position des Medical Director Oncology Österreich. Nach seinem Studium der Veterinärmedizin in Wien war er zunächst als Tierarzt tätig. Frühzeitig führte ihn sein Forschungsdrang in die klinische Forschung. Seine Karriere bei Novartis startete Mraz im Jahr 2012 als Medical Advisor Solid Tumors.
Auch wenn auf dem Gebiet der Onkologie die Anzahl der Studien in Österreich noch immer zunimmt, gibt es Indikationen, in denen dies anders aussieht. Dazu Mraz: „In Österreich werden jedes Jahr rund 500 Studien durchgeführt, Tendenz eher abnehmend. Ein Drittel dieser Studien, etwa 180, findet in der Onkologie statt, Tendenz eher steigend. Das zeigt, wie intensiv alle Beteiligten im Bereich Onkologie zusammenarbeiten, um Studien nach Österreich zu holen.“
Etwas mehr als ein Drittel aller dieser Studien wird von Novartis Österreich betreut. „In den letzten Jahren haben wir fast 200 Patienten in Zulassungsstudien betreut. Wenn wir lokale Projekte dazunehmen, waren es sogar rund 1.000 Patienten. Auf diese Zahlen sind wir stolz“, betont Mraz.
Der Medical Director von Novartis Oncology ist überzeugt, dass die Studien auf dem Gebiet der Onkologie in Österreich weiter zunehmen werden. Allerdings sieht er auch auf seinen Bereich Herausforderungen zukommen, da der derzeit in Österreich herrschende Standortvorteil einer sehr raschen Behördenbewilligungs-Timeline mit der Clinical Trial Regulation (derzeit ist die Einführung auf Mitte 2019 bzw. 1. Quartal 2020 verschoben) fallen wird. „Hier muss die Abwicklung im Anschluss an die Bewilligung schneller als bisher möglich sein, damit wir wettbewerbsfähig bleiben“, so Mraz.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden kleinen Subgruppen für Studien sei es zudem essenziell, dass sich die Spezialzentren die Patienten gegenseitig zuweisen, unterstreicht Mraz weiter. Durch eine solch enge Zusammenarbeit bliebe Österreich im internationalen Vergleich als Studienstandort interessant, da die Patientenanzahl pro Studie bzw. pro Studienzentrum eine sehr wichtige Messgröße für globale Firmen ist.
Mraz großer Antrieb für seine Tätigkeit ist seine Neugier – und die erlebten Erfolge, wenn eine neue Therapie, z.B. gegen Brustkrebs, PatientInnen das Leben rettet bzw. die Lebensqualität verbessert. Solche Forschungen begleiten zu dürfen regt seine Motivation immer wieder immens an. „Bei klinischen Studien entwickeln wir heute die Standardtherapie von morgen. Natürlich erlebt man dabei auch Misserfolge. Aber ich habe viel mehr Einführungen neuer Medikamente als Studienabbrüche erlebt“, berichtet Mraz.
Eines seiner großen Anliegen für die Zukunft ist, junge Ärzte für die Forschung zu begeistern: „Nicht zuletzt aufgrund der immer schwierigeren Arbeitsbedingungen (z.B. Dienstzeitregelung) und der zunehmenden Anforderungen bei der Abwicklung von Studien etc. forschen immer weniger Ärzte. Doch wir brauchen Nachwuchs, um weiterhin Studien durchführen zu können.“
Das wesentliche Ziel von klinischen Studien sei, dass die österreichischen Patienten so rasch wie möglich Zugang zu innovativen Therapien erhalten. „Wir sehen einen Bedarf für neue Therapien sowie für die Verbesserung bestehender Therapien – und diesen wollen wir befriedigen. Das ist die Triebfeder hinter Studien. Für dieses Ziel müssen alle Beteiligten – Pharmaindustrie, Akademie, Ärzte, Krankenkassen – eng zusammenarbeiten. Daher bemühen wir uns bei Novartis seit Jahren sehr um interdisziplinären Austausch, z.B. im Rahmen der ‚Onkologischen Wintergespräche‘“, so Mraz abschließend.