Befragt wurden 100 niedergelassene Ärzte, davon 70 Allgemeinmediziner und 30 Fachärzte für Innere Medizin. Hier die Ergebnisse:
Gesundheitskompetenz ist ein wesentlicher Schlüssel für den Therapieerfolg. Das sehen auch die befragten Ärzte so: 64% (66% der Allgemeinmediziner, 60% der Internisten) halten Gesundheitskompetenz für sehr wichtig, 28% (26% der Allgemeinmediziner, 33% der Internisten) für wichtig (Abb. 1).
Gleichzeitig ist es in den Augen der befragten Ärzte jedoch nicht gut um die Gesundheitskompetenz ihrer Patienten bestellt: Die Hälfte vergibt hier eher schlechte Noten (60% der Allgemeinmediziner, 27% der Internisten; Abb. 2).
Die geringe Gesundheitskompetenz der Patienten schlägt sich auf deren Mitarbeit am Therapieerfolg nieder: Nur 20% der Befragten sehen eine sehr gute Mitarbeit ihrer Patienten (17% der Allgemeinmediziner, 27% der Internisten), 46% immerhin einen guten, wobei hier die Allgemeinmediziner mit 37% eine deutlich schlechtere Bewertung abgaben als die Internisten mit 67%. 32% bewerten die Mitarbeit der Patienten am Therapieerfolg mit befriedigend (43% der Allgemeinmediziner, 7% der Internisten) und 3% der Allgemeinmediziner mit mangelhaft.
Auch beim Krankheits- und Therapieverständnis der Patienten herrscht Verbesserungsbedarf: Nur 4% der befragten Ärzte beurteilen das Krankheits- und Therapieverständnis ihrer Patienten als sehr gut, 50% allerdings als gut, während 44% mit befriedigend und 2% mit genügend ein negativeres Bild zeichnen. Auch hier fiel das Urteil der Allgemeinmediziner deutlich schlechter aus als das der Internisten. Dabei legen 54% der Ärzte (51% der Allgemeinmediziner, 60% der Internisten) die Therapieziele meistens, 38% (37% der Allgemeinmediziner, 40% der Internisten) bei Bedarf gemeinsam mit ihren Patienten fest – eine Situation, in der Krankheits- und Therapieverständnis bzw. eine gute Gesundheitskompetenz sehr vorteilhaft wäre.
Der Einfluss des Internets auf die Gesundheitskompetenz der Patienten wird geringer eingestuft als erwartet: Nur 9% der Allgemeinmediziner und 7% der Internisten sehen hier einen sehr großen Einfluss. 43% der Allgemeinmediziner und 60% der Internisten sagen, das Internet habe einen großen Einfluss auf die Gesundheitskompetenz, 34% der Allgemeinmediziner und 13% der Internisten orten einen mittleren Einfluss. 14% der Allgemeinmediziner bzw. 13% der Internisten sehen kaum bis gar keinen Einfluss.
Doch sind die Informationen aus dem Internet für die Verbesserung der Gesundheitskompetenz und der Adhärenz der Patienten hilfreich? „Meistens“, antworten sowohl 20% der Allgemeinmediziner als auch 20% der Internisten, „gelegentlich“ meinen 49% der Allgemeinmediziner und 47% der Internisten. 17% der Allgemeinmediziner und 20% der Internisten sind der Meinung, dass die Internet-Informationen kaum helfen. 14% der Allgemeinmediziner und 13% der Internisten sagen sogar, dass die Informationen aus dem Internet die Arbeit mit den Patienten erschweren.
Bei der Frage, welche Maßnahmen gesetzt werden sollten, um den Informationsaustausch zwischen Ärzten und Patienten zu verbessern, lautete die häufigste Antwort, dass die Ärzte mehr Zeit für ihre Patienten benötigen. Weniger Verwaltungsaufwand, aber auch andere Bezahlungsmodelle, bei denen die Finanzierung nicht über die Masse an Patienten stattfindet, werden als Lösungsansätze in den Raum gestellt. Auch eine höhere Anzahl an niedergelassenen Ärzten wird als Möglichkeit, die Patientenanzahl des Einzelnen zu reduzieren, genannt. „Am Ende des Tages muss einfach mehr Zeit für die Patienten zur Verfügung stehen“, bringt es einer der befragten Ärzte auf den Punkt.
Auch untereinander wünschen sich die Ärzte mehr Austausch. Dies gilt aber nicht nur zwischen Allgemeinmedizinern und Fachärzten, auch mit den Apothekern würden sich einige der Befragten gerne mehr vernetzen.
Medizinische Fachzeitschriften werden sowohl von Allgemeinmedizinern als auch von Fachärzten als häufige Informationsquelle genutzt, so das Ergebnis der Befragung. Dabei zeigt sich, dass auch niedergelassene Internisten regelmäßig zur Ärzte Krone greifen.
Generell stellen alle Befragten den Fachmedien ein gutes Zeugnis aus.