Die Veranstaltung MedView, initiiert von der Geschäftsführung des MedMedia Verlages – Mag. Wolfgang Maierhofer – und von MEDahead – Eva Pernek – fand heuer bereits zum dritten Mal statt. Nach Dr. Josef Taus und Dr. Hannes Androsch hieß es diesmal Vorhang auf für eine weitere namhafte Persönlichkeit der Politik, die amtierende Gesundheitsministerin Mag. Beate Hartinger-Klein. Drei für die Ministerin relevante Themenblöcke sollten den Gästen nur kurz dargelegt werden, damit vielmehr die Geladenen ihre Fragen stellen konnten. Denn, so die Ministerin, „der Austausch mit der Pharmawirtschaft ist mir sehr wichtig“.
„Angehen“ will die Ministerin eine Menge. Im Bereich Gesundheit ihres „Mega-Ressorts“ sprach Mag. Hartinger-Klein am Abend über die im Regierungsprogramm verankerten Vorhaben:
Spätestens zu diesem Zeitpunkt könnte den der Ministerin lauschenden Zuhörern aufgefallen sein: Es fehlt etwas … Und wenn eine Geschäftsführerin anmerkt: „Das ist sehr klar“, dann weiß man, was fehlt. Die Ministerin verwendet keinen Konjunktiv.
Weiter ging es mit … zentral, was zentral notwenig ist, und dezentral, was dezentral sinnvoll ist; … an der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum mit Allgemeinmedizinern festhalten; … PHCs sollen in einer regionalpolitischen Form Sinn machen – Netzwerke oder PHC-Standorte – es gibt sinnstiftende Beispiele in den Bundesländern Oberösterreich und Steiermark; der Erstattungskodex fällt unter „zentral“.
Nach dieser prägnanten Key Note folgte ganz nach dem Wunsch der Ministerin nach einem Dialog mit der Pharmawirtschaft eine Fragerunde. Welche Themen brannten den anwesenden Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern unter den Nägeln?
Die Fragen reichten von der Überarbeitung des Erstattungskodex und Heilmittelkataloges über Medikamente: Innovation/Kosten/ Bewertung, Health in all policies & health literacy und E-Impfpass (Mag. Beate Hartinger- Klein: „So schnell wie möglich umsetzen!“) bis hin zur österreichischen EU-Ratspräsidentschaft. Die Priorität möchte die Ministerin im Zuge der EU-Ratspräsidentschaft aus ihrem Ressort heraus klar im Thema Digitalisierung setzen. Daneben ist ihr das Thema Forschung ein wichtiges Anliegen – mit dem Wunsch nach Abstimmung mit der Pharmaindustrie.
Und die Frage nach dem Big Picture bei maximaler Patientenversorgung und steigenden Kosten? Für die Ministerin ist die Botschaft klar: Kosten im Griff halten. Die Priorität lautet, Synergien zu nutzen – Stichwort: Doppelgleisigkeiten, bestehender Bürokratismus, Zusammenlegung der Sozialversicherungen.
Ein Abend ganz im Zeichen der Dialogbereitschaft und mit einer schlagfertigen Ministerin im Mittelpunkt.