Neues aus der digitalen Welt

Highlights der Pharma-2022-Konferenz

Im Oktober war es wieder soweit: Die „Pharma 2022“ (früher eyefor­pharma) brachte wichtige Stakeholder aus der Industrie an die schöne Côte d’Azur, um sich den neusten Herausforderungen der Pharmaindustrie zu widmen. Auch bedingt durch die Pandemiezeiten spielten die Entwicklungen in der digitalen Welt eine große Rolle.
Das große Schlagwort war Omnichannel-Kommunikation, die natürlich die digitalen Kanäle einschließen sollte. Remote und Digital erlangen einen immer höheren Stellenwert, somit ist auch eine hybride An­sprache der Ärzteschaft nötig. Dabei stehen stets die Kund:innen im Zentrum. Wichtige Key Words dazu sind „Targeting“ und „Clustering“. Es reicht nicht mehr, mit einer Botschaft möglichst viele zu erreichen, stattdessen muss die richtige, relevante Botschaft am richtigen Kanal gesendet werden. Dabei auch wesentlich: Content, Content, Content – man kann es nicht oft genug sagen.
Ebenfalls ein Key Topic war die Rolle und das Potenzial von Daten. Durch die Digitalisierung haben wir immer mehr Daten zu Verfügung, doch wohin mit all diesen Infos? Leider sind Daten oft sehr umfangreich, aber weder von guter Qualität, noch werden diese gut genutzt. Doch es gilt Qualität vor Quantität! Wichtig wäre es, die Datentransparenz zu fördern, also allen einen einfachen Zugang zu den benötigten Daten zu gewäh­ren. Das scheitert aber oft an Unternehmensstrukturen und -vorgaben. Dabei wären die Datengewinnung und -analyse mithilfe von künstlicher Intelligenz und entsprechender Software relativ einfach.
Ein weiteres wichtiges Thema in den nächsten Jahren wird Digital Health sein. So kann schon jetzt mit einigen Apps der Krankheits­verlauf getrackt oder überwacht werden. Hier muss man aber ganz klar zwischen diversen Wellness-Apps, die frei verfügbar und nicht zugelassen sind, und Medizinpro­dukten, die eine Verschreibung benötigen, un­terscheiden. Dieser Bereich wird stetig wachsen, da auch Patient:innen immer digitaler werden und es zur Gewohnheit geworden ist, seine Gesundheitsdaten mit diversen Devices zu tracken. Ja, auch ich habe eine Apple-Watch, die mir sagt, wann ich aufstehen soll.
In dieselbe Kerbe schlägt das Thema Gamification, also das spiele­rische Lernen. Dieses bietet viel Raum für Interaktivität und erhöht das Engagement, denn man beschäftigt sich länger und intensiver mit den Inhalten. Wer kennt es nicht, das ewige Getippe und Gewische am Handy, damit endlich der persönliche Highscore erreicht wird. Gamifi­cation ist ein gutes Tool, um z.B. Awareness für ein Thema zu schaffen, Patientengespräche in einer sicheren Umgebung nachzustellen oder sogar in die Schuhe von Patient:innen zu schlüpfen.

Einige der Key-Themen werde ich in den nächsten Ausgaben von PHARMAustria in meiner Kolumne für Sie noch genauer beleuchten.