“Personalabbau und Kündigungen sind Teil der wirtschaftlichen Realität. Führungskräfte und Human-Resources-Manager:innen, die diese schwierige Aufgabe übernehmen, müssen darauf entsprechend vorbereitet werden“, erläutert Mag. Michael Hanschitz. Er hat vor zehn Jahren das Unternehmen Outplacementberatung (www.outplacementberatung.co.at) gegründet und ist bereits seit 25 Jahren in diesem Bereich tätig: „Ich bin systemischer Coach und begleite seit 25 Jahren Menschen, die ihren Job verloren haben. Da ich selbst einige Jobwechsel hinter mir habe, kann ich mich gut in diese Situation hineinversetzen und weiß, wie man solche Transitionen erfolgreich managt.“
Hanschitz bietet in seinem Unternehmen Trennungsmanagement und Outplacement/Newplacement an. „Wir unterstützen Führungskräfte und HR-Manager:innen dabei, einvernehmliche Trennungen zu organisieren. Dazu gehört die Beratung in allen 5 Phasen des Trennungsprozesses: Entscheidung, Vorbereitung, Gespräch, Nachsorge und Neuausrichtung.“ Hanschitz weiß aus der Praxis, dass Trennungsgespräche nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Führungskräfte und HR-Manager:innen eine sehr schwierige Situation darstellen, und rät: „Wichtig ist, dass man diese Gespräche kurz und klar hält und gleichzeitig die Betroffenen mit ihren Emotionen auffängt; allerdings darf man sich nicht in die Emotionen des anderen hineinziehen lassen. Zudem muss man darauf vorbereitet sein, dass ganz unterschiedliche Reaktionen auftreten können, von Lethargie über Resignation bis zur Aggression.“
Ebenfalls ein wichtiger Bereich ist für Hanschitz die Begleitung der gekündigten Mitarbeiter:innen. „Bei uns können Unternehmen für Mitarbeiter:innen, von denen sie sich trennen, Newplacement-Programme buchen. Diese finden in Einzelbetreuungen statt und dienen dazu, die Betroffenen nach der Kündigung aufzufangen und ihnen neue Perspektiven zu eröffnen“, erklärt der Coach. Dabei ist es ihm wichtig zu unterstreichen, dass diese Betreuung mehr bietet als Bewerbungstraining oder Karriereberatung. „Wir unterstützen bei einer Neuausrichtung und helfen beim Aufbau eines Netzwerkes. 95% der Menschen, die bei uns ein Newplacement-Programm absolvieren, finden wieder einen neuen Job! Die restlichen 5% scheiden freiwillig aus dem Programm aus“, so Hanschitz.
Auch die Unternehmen profitieren seiner Ansicht nach sehr von den Newplacement-Programmen: „Diese Programme beugen Klagen von gekündigten Mitarbeiter:innen vor und verhindern schlechte Bewertungen – gerade in Zeiten diverser Bewertungsplattformen für Unternehmen und Social Media ein wichtiger Punkt! Auch für die verbleibenden Mitarbeiter:innen und damit die Stimmung – und Produktivität – im Unternehmen stellt Outplacement einen Benefit dar.“ Zudem bemerkt Hanschitz am Arbeitsmarkt einen sanften Trend, dass Mitarbeiter:innen in Unternehmen, von denen sie bereits einmal gekündigt wurden, zurückkehren. „Das funktioniert natürlich nur, wenn der Trennungsprozess keine negativen Spuren hinterlassen hat“, betont er.
Sein Rat für Unternehmen: „Trennungsgespräche immer gut vorbereiten und als 6-Augen-Gespräch führen. Ein entsprechendes Trennungspaket für die Mitarbeiter:innen sollte bereits im Vorfeld gestaltet werden. Freistellung, Abfertigung und Newplacement-Beratung sind sinnvolle Bestandteile davon und stellen für das Unternehmen wie auch für die Arbeitnehmer:innen eine Win-win-Situation dar.“