Pionierarbeit für mehr Lebensqualität

Mag. (FH) Elisabeth Keil hat mit Anfang Februar 2018 als Country-Managerin die Führung der Österreich-Niederlassung des japanischen Pharmakonzerns Daiichi Sankyo übernommen. „Unsere Mission als globales Pharmaunternehmen ist es, einen Beitrag zur weltweiten Verbesserung der Lebensqualität zu leisten“, betont Keil. Dabei sei es die Vision des Unternehmens, bis 2025 als „Global Pharma Innovator“ weltweit führende Innovationen in der Pharmaindustrie zu entwickeln, um Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Onkologie zu erlangen.
Mit über 100 Jahren wissenschaftlicher Expertise und einer in Japan verwurzelten Unternehmensgeschichte gehen Tradition und Innovation bei Daiichi Sankyo Hand in Hand. Keil ist davon überzeugt, dass diese Kontinuität gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit eine wichtige Konstante für Kunden ist. „Unsere Kunden möchten Partner, mit denen sie langfristig zusammenarbeiten und auf die sie sich verlassen können“, erklärt Keil.

Neue onkologische Therapien

Daiichi Sankyo sieht seine Aufgabe in der Entwicklung neuer Arzneimittel, die die Gesundheit und die Lebensqualität der Menschen verbessern. Keil erläutert: „Wir sind die Pioniere hinter führenden Arzneimitteln wie Adrenalin und Pravastatin. In Österreich kennt man Daiichi Sankyo aber sicherlich in erster Linie aus der Hypertonie und aus dem antithrombotischen Portfolio, d.h. dem Thrombozytenhemmer Prasugrel und unserem 2015 in Europa erfolgreich eingeführten Faktor-Xa-Hemmer, dem NOAK Edoxaban (Lixiana®).“
Was die neuesten Entwicklungen betrifft, so konzentriert sich die Forschung des Unternehmens in erster Linie auf die Entwicklung neuer Therapien in der Onkologie, einschließlich der Immunonkologie. Knapp 25% des Umsatzes werden in R&D investiert. „Wirkstoffe im zulassungsrelevanten Stadium der Entwicklung sind unter anderem ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) gegen HER2-exprimierenden Brustkrebs, Magenkrebs und andere Krebsarten, Quizartinib, ein oraler selektiver FLT3-Inhibitor gegen neu diagnostizierte und rezidivierte/refraktäre akute myeloische Leukämie (AML) mit FLT3-ITD-Mutationen, und Pexidartinib, ein oraler CSF1R-Inhibitor gegen tenosynoviale Riesenzelltumoren (TGCT)“, berichtet die Daiichi-Sankyo-Managerin.

Österreich: Keine Insel der Seligen

Als Standort für Pharmaunternehmen hat Österreich nach Einschätzung von Keil derzeit noch eine relativ sichere Position, trotzdem sei Österreich keine „Insel der Seligen“. Die pharmazeutische Industrie leiste auf wissenschaftlicher wie auch auf wirtschaftlicher Seite einen wichtigen innovativen Beitrag für das Land. Dazu müsse aber der Standort gestärkt und die Patientenversorgung gewährleistet werden, unterstreicht Keil: „Und damit meine ich nicht nur Versorgungsengpässe, wie wir sie in der Vergangenheit erlebt haben, sondern natürlich auch den Zugang zu innovativen Arzneimitteln.“
Neben aller Qualität gebe es in Österreich aber auch zahlreiche „Mängel“, wie z.B. hohe Lohnnebenkosten, keine führende Rolle in der Innovationsförderung, bei klinischen Studien usw., und dies schaffe natürlich eher wenig Anreiz für Unternehmen, sich hier anzusiedeln. „Der Preisdruck ist höher geworden und das wird meiner Ansicht nach auch nicht besser werden. Wir sind seit Jahren im europäischen Vergleich preislich am unteren Ende angesiedelt, kurz gesagt: Wir haben Gott sei Dank immer noch ein relativ hohes Niveau, aber es ist schwieriger geworden, Innovationen auf den Markt zu bringen“, fasst Keil zusammen.

Transparent, kompetent und ­serviceorientiert

In der Zusammenarbeit mit den Partnern des Gesundheitswesens liegt Daiichi Sankyo ein transparenter, kompetenter und vor allem serviceorientierter Umgang sehr am Herzen, denn das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 Maßstab für Kundenorientierung zu werden. „Engagement, Mut, Zusammenarbeit und Integrität sind dabei die Werte zum Leitbild unserer täglichen Arbeit“, hebt Keil hervor. Auch für Patienten bietet das Unternehmen Unterstützungsangebote: „Nachdem Compliance – speziell bei Erkrankungen ohne spürbaren Leidensdruck – ein großes Problem und ein wichtiges Thema ist, haben wir in der Vergangenheit für Olmesartan und aktuell auch für Lixiana® (Edoxaban) unsere Adherence-Packung gelauncht. Diese zeichnet sich aus durch besonders intuitive Handhabung, Einnahmeerinnerung, Wochentag-Aufdruck auf dem/den Blister(n), Erinnerung an den Arztbesuch bei Zuneigegehen einer Packung, aber auch digital ­erhältliche Produktinformation aus, um so die Compliance zu unterstützen.“
Im Bereich Onkologie wurde während des ESMO-Kongresses das Portal „My Cancer Therapy“ gelauncht. Dieser webbasierte Service soll Patienten dabei unterstützen, Erkrankung, Therapie und Implikationen zu verstehen, und versorgt sie mit Informationen zu den wichtigsten Aspekten von Krebs. Das Tool ist in 16 Sprachen verfügbar. Zusätzlich gibt es länderspezifische Entwicklungen, wie z.B. Videos zum Thema Pulsmessung oder zum Zusammenhang von Vorhofflimmern und Schlaganfall, sowie auf digitaler Seite eine App mit Erinnerungsfunktion für die Medikamenteneinnahme.

Fairer Austausch erforderlich

Angesichts der jüngsten Entwicklungen (Zusammenlegung der Kassen, Diskussion über Patentschutz, Arzneimittelnutzenbewertung etc.) wünscht sich die Country-Managerin einen fairen und transparenten Austausch unter Einbeziehung aller Systempartner – ob dies möglich sei, werde sich erst zeigen. „Bemühungen sind auf vielen Ebenen da und Reformen im System per se sind sicherlich ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung. Bei aller Diskussion über Finanzierbarkeiten darf aber nicht vergessen werden, dass der Patient, also letztlich der Mensch, stets im Mittelpunkt all unserer Bemühungen stehen sollte“, sagt Keil. Dass Österreich sich basalen Themen wie dem Nichtraucherschutz versagt, ist aus ihrer Sicht ein Armutszeugnis. „Ich glaube außerdem, dass es für Österreich-Niederlassungen größerer Konzerne nicht einfacher wird, im Gesamtsetting eine gewisse Flexibilität und Agilität zu bewahren, aber auch hier ist es unerlässlich, dem ,Faktor‘ Mensch genügend Augenmerk zu schenken“, ist Keil überzeugt.

Zukunftspläne

Daiichi Sankyo engagiert sich dafür, Wissenschaft in einen Mehrwert für Patienten zu verwandeln, und möchte im Zuge der sogenannten „7 in 8“-Ambition innerhalb von acht Jahren sieben unterschiedliche molekulare Wirkstoffe auf den Markt bringen – und zwar in Bereichen, in denen es erheblichen medizinischen Bedarf gibt. Zu den leistungsstarken Forschungstreibern des Unternehmens gehören zwei Labore für Biologika/Immunonkologie und niedermolekulare Verbindungen in Japan sowie das strukturgeleitete Forschungs- & Entwicklungscenter für niedermolekulare Verbindungen in Berkeley, Kalifornien.
„Was Österreich betrifft, so kann ich mit Stolz sagen, dass hier ein äußerst engagiertes, kompetentes und zuverlässiges Team arbeitet, das den Teamgedanken absolut lebt und unseren Kunden jeden Tag aufs Neue zur Seite steht. Diese Kundenorientierung kontinuierlich zu verbessern und als zuverlässiger Partner auf Augenhöhe zu agieren, ist unser täglicher Ansporn“, so Keil abschließend.