20.000 Packungen „Paxlovid“ verschwunden

© Pfizer

Von Tausenden Packungen des Corona-Medikaments „Paxlovid“ fehlt weiterhin jede Spur. Das Gesundheitsministerium wartet auf Belege von den Apotheken.

Laut einem aktuellen Bericht der Kronen Zeitung ist der Verbleib von rund 20.000 Packungen des Covid-Medikaments „Paxlovid“ weiterhin unklar. Wie auch RELATUS MED berichtete gab es aufgrund von Engpässen Anfang Dezember dicke Luft zwischen dem Gesundheitsministerium und der Apothekerkammer, denn von 123.000 Packungen, die an die öffentlichen Apotheken verteilt wurden, fehlten die Belege von Tausenden abgegebenen Packungen. Von 90.000 Packungen, die über Kassenrezepte ausgegeben wurden, hat das Ministerium zwar die Abrechnungen erhalten.

Laut Apothekerkammer sollen weitere 15.000 davon über Privatrezepte ausgegeben worden sein, zudem hätten 4.600 ihr Haltbarkeitsdatum überschritten und wurden laut Kammer ordnungsgemäß vernichtet. Dafür gab es allerdings schon auf Nachfrage des Ministeriums Mitte Dezember keine Belege. Laut „Krone“-Bericht bleibt der Verbleib der rund 20.000 Packungen im Wert von ungefähr 14 Millionen Euro auch weiterhin unklar.

Die Ärztekammer nimmt das Chaos rund um das Covid-19-Medikament zum Anlass, einmal mehr auf die Vorteile einer „Medikamentenabgabe in Ordinationen“ hinzuweisen. In einer Aussendung von vergangenem Freitag wird der Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer Edgar Wutscher zitiert: „Die Medikamentenabgabe in der Ordination muss endlich ermöglicht werden – und selbstverständlich muss die Versorgung mit Paxlovid gesichert werden. Wir niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte kümmern uns ohnehin jahraus, jahrein und auch zwischen den Feiertagen gerne um die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten. Die Medikamentenabgabe würde dieses Service noch deutlich verbessern.“ Und auch die Vizepräsidentin der Wiener Ärztekammer Naghme Kamaleyan-Schmied ließ über eine Aussendung ausrichten, dass der „bestehende Engpass in vielen Apotheken (…) nach den Versprechungen des Gesundheitsministers völlig unverständlich und inakzeptabel“ ist. (red)