22 Maßnahmen für mehr Pharma-Innovationen

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Für innovative Therapien braucht es klinische Studien. Eine deutsche Erhebung zeigt, wo es für Pharmastandorte Aufholbedarf gibt.

Bis 2030 könnten bis zu 40 Prozent der deutschen Patient:innen, die heute an klinischen Arzneimittelstudien teilnehmen, den frühen Zugang zu innovativen Therapien verlieren. Eine Studie der internationalen Unternehmensberatung Kearney und des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen vfa zeigt 22 konkrete Maßnahmen zur Stärkung des Innovationsstandortes Deutschland, der in den vergangenen Jahren im weltweiten sowie europäischen Wettbewerb abgerutscht ist. Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz von Anfang 2023 und das geplante EU Pharma-Paket belasten die Attraktivität des Standorts Deutschland für Investitionen von forschenden Pharmaunternehmen zusätzlich. Ähnlich wie in Österreich müsste vor allem der Zugang zu Gesundheitsdaten verbessert und Prozesse beschleunigt werden können.

„Die Stärkung des Innovationsstandorts kann gelingen, wenn Forschung wieder in konkurrenzfähigem Tempo ablaufen kann, Unternehmen und Universitäten besseren Zugang zu pseudonymisierten medizinischen Versorgungsdaten erhalten und das Ökosystem für Translation von Grundlagenforschung in Behandlungsmöglichkeiten für Patient:innen gestärkt wird“, erklärt Matthias Meergans, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung des vfa. Für die Umsetzung der sieben Handlungsempfehlungen und 22 Einzelmaßnahmen empfehlen die Studienautor:innen unter anderem einen Roundtable „Pharma-Innovationsstandort Deutschland“ unter Koordination des Bundeskanzleramtes oder des Bundesgesundheitsministeriums. Andere europäische Länder hätten bereits Maßnahmen ergriffen: So haben Frankreich und Spanien durch gezielte Maßnahmen bezüglich Vertragsverhandlungen oder Vor-Ort-Ressourcen erfolgreich die Bedingungen für klinische Forschung verbessert. Andere Länder wie Dänemark ermöglichen innovative Studienmodelle und motivieren Patient:innen zur Teilnahme an Studien. „Schon die verbindliche Einführung von Musterverträgen als Ausgangspunkt für Vertragsverhandlungen zwischen Pharmaunternehmen und Kliniken nach französischem Vorbild könnte in Deutschland viel bewirken“, betont Meergans. (kagr)

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