Die Probleme des Gesundheitssystems könnten durch die Vorbeugung von Erkrankungen gelöst werden. Eine Analyse, welche Rolle dabei Gesundheitsberufe spielen können.
Prävention ist im Gesundheitswesen eigentlich nicht vorgesehen und wird damit auch finanziell kaum gefördert oder honoriert. Denn die Krankenkassen sind per Gesetz zur Krankenbehandlung verpflichtet, das System ist damit auch darauf ausgerichtet. Die Präventionsausgaben machen nicht einmal 5% der Gesundheitsausgaben aus. Dazu kommt das sogenannte Präventionsparadoxon: Krankheiten, die verhindert werden, sind nicht sichtbar. Und nicht zuletzt deshalb werden sie auch nicht honoriert. Ein Teufelskreis.
Dazu kommt, dass sich durch den demografischen Wandel die Zahl der Ärzt:innen reduzieren, und die Zahl der Patient:innen gleichzeitig deutlich erhöhen wird. Angesichts der aktuellen und künftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen bietet die Prävention allerdings die Chance, der Krankheitslast in der Bevölkerung entgegenzuwirken und damit direkt und indirekt Kosten einzusparen. Viele rufen dazu nach einer durchdachten politischen Strategie. Doch auch die Gesundheitsberufe könnten viel tun, wenn ihre Leistungen entsprechend honoriert werden.
Dazu gehören etwa die Versorgung von geriatrischen Patient:innen sowie die Betreuung jüngerer Menschen mit lebensstilbedingten Erkrankungen wie Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2, deren Zahl derzeit weiter zunimmt. Dazu kommen Vorsorgeuntersuchungen oder Impfungen bis hin zu Kontrollen im Rahmen der Disease-Management-Programme sowie Beratungsleistungen zu Patientenverfügungen und Pflegebedürftigkeit. Weitere Bereiche sind die Arbeitsmedizin und frühe Aktivitäten, um die Gesundheitskompetenz zu stärken und nicht zuletzt eine massive Aufwertung der Arbeit der Schulärzt:innen sowie Beratungen in Schule – etwa auch durch Apotheker:innen zum Umgang mit Arzneimitteln. All das sollte von den Krankenkassen ausgebaut und entsprechend finanziert werden. (rüm)
5 Präventionsansätze: