Johannes Steinhart zieht sich „vorübergehend“ von der Spitze der Wiener und der Österreichischen Ärztekammer zurück. Die Kammer nennt gesundheitliche Gründe.
Paukenschlag im Gesundheitswesen: Der zuletzt vermehrt in interne Kritik geratene Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart hat sich am Dienstag aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend aus den Geschäften als Präsident der Wiener und der Österreichischen Ärztekammer zurückgezogen. Das teilte die Standesvertretung in einer Aussendung mit. Der Ausfall, es sei bereits der zweite innerhalb weniger Wochen, könnte diesmal für längere Zeit erfolgen, berichtete der „Kurier“ unter Berufung auf einen Sprecher. Aufgrund kardiologischer Probleme befinde sich der 68-jährige Steinhart aktuell im Spital. Im Anschluss an die aktuelle Behandlung könnte eine längere Reha erforderlich sein.
Entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen übernehme in der Wiener Kammer der 1. Vizepräsident Stefan Ferenci vorübergehend die Geschäfte. In der Österreichischen Ärztekammer tut dies laut Aussendung der 1. Vizepräsident Harald Schlögel. Auf keinen Fall, so betonte der Sprecher, habe Steinharts Ausfall mit der außerordentlichen Vollversammlung der Wiener Ärztekammer zu tun, die Mittwochabend stattfinden soll. Sie wurde aufgrund der jüngst bekannt gewordenen Ungereimtheiten im Zusammenhang mit der „ÄrzteEinkaufsService – Equip4Ordi GmbH“ (E4O), eine Tochtergesellschaft der Kurie der niedergelassenen Ärzte einberufen. Es geht unter anderem um fragwürdige Prämienzahlungen und Kreditgeschäfte. Nachdem Steinhart bis zum Vorjahr Kurienobmann war, war er zuletzt massiv unter Beschuss geraten. Er hat mehrfach alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe einer Involvierung zurückgewiesen. Zuletzt hatten sich die Wogen innerhalb der Kurie und Steinharts eigener Fraktion, der „Vereinigung Österreichischer Ärzte“, wie berichtet wieder geglättet. (rüm/APA)