Die Vereinigung der Apotheker in der Europäischen Union (Pharmaceutical Group of the European Union, PGEU) bekommt 2022 einen Vizepräsidenten aus Österreich. Neuer Präsident wird ein italienischer Apotheker.
„Die Wahl zum Vizepräsidenten der PGEU 2022 ist eine große Ehre und gleichzeitig für mich als angestellter Apotheker der Auftrag, das Standing der europäischen Apothekerinnen und Apotheker und des Apothekerberufes zu sichern und auszubauen, in einem Jahr, in dem post-COVID viele Herausforderungen auf uns zukommen werden,“ betont Raimund Podroschko, Vizepräsident der Apothekerkammer und VAAÖ-Präsident, anlässlich seiner Ernennung zum Vizepräsidenten der PGEU, des Zusammenschlusses der Apotheker in der Europäischen Union.
Die PGEU vertritt in Brüssel die Interessen von derzeit rund 400.000 Apothekern in 33 Ländern. Ihr vorrangiges Anliegen ist, die Rolle der unabhängigen und freiberuflich tätigen Apotheker innerhalb der europäischen Gesundheitssysteme zu stärken. Darauf nahm auch der – gemeinsam mit Podroschko – für das Jahr 2022 gewählte PGEU-Präsident Roberto Tobia aus Italien Bezug: angesichts der bevorstehenden großen Projekte in der EU wie die Schaffung eines gemeinsamen EU Health Data Space sei es besonders wichtig, der Stimme der Offizin-Apotheker bei den Entscheidungsträgern Gehör zu verschaffen, sagte Tobia. „Wir freuen uns, mit Raimund Podroschko eine starke Stimme zu haben, um mit österreichischer Erfahrung und im Sinne der freien Berufe die Gesundheitssysteme Europas weiter zu stärken“, sagte Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer.
Podroschko erläutert die zukünftige Zielsetzung so: „Die europäischen Apothekerinnen und Apotheker haben in dieser Krise Hervorragendes geleistet und gezeigt, dass sie für die Menschen da sind. Das wurde von der Öffentlichkeit, der Politik und Opinionleadern anerkannt. Nun geht es darum, die wichtige Rolle für das Gesundheitswesen weiter zu festigen, die Tätigkeitsbereiche zu erweitern und eine adäquate Honorierung zu erreichen. Eine der Voraussetzungen dafür sind hohe Qualitätsmaßstäbe bei pharmazeutischen Dienstleistungen. Gleichzeitig müssen wir – gemeinsam mit Industrie und Politik – drängende Problemstellungen wie Lieferengpässe, Arzneimittelfälschungen etc. endgültig in den Griff bekommen. Wir stehen vor großen Herausforderungen auf nationaler wie auch auf EU-Ebene, insbesondere in Hinblick auf die EU-Arzneimittelstrategie, mit der wir die Zugänglichkeit, Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Arzneimitteln gewährleisten und verbessern wollen.“ (red)