15 Jahren nach dem Start des Diabetes-Managementprogramms „Therapie aktiv“ sind statt 30 bis 50 Prozent der 600.000 österreichischen Zuckerkranken nur 85.200 in dem Programm, sagte am Montag der Wiener Diabetologe Peter Fasching bei der Fortbildungstagung der Österreichischen Apothekerkammer in Schladming.
Die Tagung befasste sich mit dem Generalthema „Diabetes mellitus – Metabolisches Syndrom“. In Österreich gebe es prinzipiell schon einen Mangel an Daten, sagte Fasching. „Wie viele Patienten es in Österreich mit Diabetes gibt? Wir wissen es nicht.“ Die OECD mit den offiziellen Daten komme auf 6,4 Prozent an Zuckerkranken in der österreichischen Bevölkerung. Das entspreche exakt dem OECD-Durchschnitt. „Wir gehen von 450.000 diagnostizierten Diabetikern aus.“ Insgesamt dürften wohl 600.000 Menschen betroffen sein.
Das Disease-Management-Programm (DMP) für Typ-2-Diabetiker soll eine möglichst optimale Therapie plus die notwendigen regelmäßigen Untersuchungen der Zuckerkranken garantieren. Niedergelassene Allgemeinmediziner sollen dafür entsprechend ausgebildet, eingeschriebene Patienten engmaschig betreut werden. Dafür gibt es für die Ärzte ein Extrahonorar. Für einen Erfolg des Programms wäre aber auch das entschiedene Propagieren des Projekts durch die Krankenkassen notwendig. „Sie wollen es nicht zu viel bewerben, damit es nicht zu viel kostet“, sagte Fasching. (red/apa)