Die Standesvertretung der Apotheker legt Zahlen zur Impfquote innerhalb der Apothekerschaft vor. Und sie erneuert die Forderung, dass Apotheker künftig impfen dürfen.
Die Standesvertretung der Apothekerinnen und Apotheker begrüßt die von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) angekündigte Impflicht für Angehörige der Gesundheitsberufe. „Mehr als 400.000 Personen suchen pro Tag eine Apotheke auf, sei es, um sich nach persönlicher Beratung mit wichtigen Arzneimitteln zu versorgen oder sich testen zu lassen. Apothekerinnen und Apotheker stehen seit Beginn dieser Pandemie in einem noch intensiveren Kontakt mit der Bevölkerung. Wir sehen die Impfung daher nicht nur als Pflicht gegenüber der Gesellschaft, sondern auch gegenüber unseren Patientinnen und Patienten“, betont Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer. Im Gesundheitsbereich handle es sich um besonders gefährdete Personen. Um diese und die Hilfe suchenden Menschen bestmöglich zu schützen, sollte die Impfflicht nicht nur für Ärztinnen und Ärzte im Spital, sondern natürlich auch für die niedergelassenen Mediziner in den Ordinationen gelten, ergänzt die Kammerpräsidentin. Zuvor hat die Ärztekammer umgekehrt eine Impfpflicht für Apotheker gefordert.
Dort sieht man sich der „großen Verantwortung und Vorbildfunktion“ bewusst. Die Impfquote innerhalb der Apothekerschaft liege internen Erhebungen des Apothekerverbandes zufolge bereits bei rund 95 Prozent. In der Österreichischen Apothekerkammer seien sogar 99 Prozent aller Beschäftigten geimpft. Um die Impfquote auch in der Bevölkerung möglichst rasch zu steigern, erneuert die Apothekerkammer ihr Angebot an die Politik, Menschen in den Apotheken wohnortnah und rasch zu impfen. „Bereits mehr als 1.500 Apothekerinnen und Apotheker haben die erforderliche Impfausbildung absolviert. Das Impfen in der Apotheke ist der bei weitem effektivste Weg, die Durchimpfungsrate zu erhöhen. Das zeigen die Beispiele dutzender Länder weltweit. Die Impfberatung ist seit Jahrzehnten bereits bewährter Teil unseres Leistungsportfolios“, sagt Susanne Ergott-Badawi, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer. Gerhard Kobinger, ebenfalls Mitglied des Apothekerkammer-Präsidiums, schlägt als ersten Schritt zur flächendeckenden Impferlaubnis die Schaffung einer Modellregion zum Impfen in der Apotheke vor.
Auch eine Umfrage des Newskanals RELATUS PHARM zeigt ein großes Interesse der Apothekerschaft an einer Impfpflicht. 80 % (n=100) sprachen sich dafür aus. (red)