Die aktuelle Misere bei COVID-19-Impfstofflieferungen unterstreiche langjährige Forderung der Apothekerkammer nach einer generellen, europaweiten Strategie, erklärte Kammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr am Donnerstag.
Anlässlich der jüngsten Lieferverzögerungen bei Corona-Impfstoffen erneuert die Apothekerkammer ihre Forderung an die Politik, eine konkrete Pharma-Strategie zu entwickeln, mit der die Medikamentenversorgung in der Europäischen Union gesichert werden kann. „Für das Problem der Lieferengpässe bei Rohstoffen und Arzneimitteln braucht es endlich eine nachhaltige Lösung. Schon seit Jahren fordert die Apothekerkammer von der internationalen Politik Schritte, um die Produktion und die Lagerung von Arzneimitteln fest in Europa zu verankern. Die aktuelle Misere unterstreicht diese Notwendigkeit auf dramatische Weise“, betont Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer.
Für Österreichs mehr als 6.000 Apothekerinnen und Apotheker seien derartige Lieferengpässe auch außerhalb der Coronakrise ein ständiger und ungeliebter Begleiter. Durchschnittlich zwei Stunden ihrer täglichen Arbeitszeit verbringen sie damit, vor Ort nicht erhältliche Arzneimittel für Patienten zu beschaffen oder das Problem anderwärtig, etwa durch Ausweichen auf ein wirkstoffähnliches Produkt, zu lösen. „In mindestens 95 Prozent der Fälle gelingt uns dies, aber die Coronakrise hat das Problem vergrößert. Der Grat zwischen Lieferengpass und Versorgungsengpass wird immer schmaler“, warnt Mursch-Edlmayr. (red)