Apothekerkammer hat 7 Forderungen an künftige Regierung

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Eine faire Abgeltung der derzeitigen Versorgungsleistung, wünscht sich die Apothekerschaft. Neben einem Forderungskatalog wurde eine neue Kampagne angekündigt.

Mit einem Forderungskatalog wendet sich die Standesvertretung der 7.000 Apotheker:innen an die zukünftige Bundesregierung. „In der Stärkung der Apotheken liegt ein zentraler Schlüssel, um die Gesundheit der Menschen zu verbessern, das medizinische System zu entlasten und bestehende Versorgungslücken zu schließen“, erklärte Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, am Dienstag. Damit die öffentlichen Apotheken ihren flächendeckenden Versorgungsauftrag jederzeit auf höchstem Niveau erfüllen und bedarfsgerecht erweitern können, fordert die Apothekerkammer ein klares Bekenntnis der Politik zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Apotheken als unverzichtbare Gesundheitsinfrastruktur und die faire Abgeltung der Versorgungsleistungen. „Viele Leistungen werden aktuell überhaupt nicht bezahlt. Dazu gehören die personal- und zeitintensive Bewältigung von Lieferengpässen, die Nachtdienste sowie die Beratung im Rahmen der Patientenlenkung. Die Zeiten, in denen Dienstleistungen in der Apotheke über die Arzneimittelspannen abgegolten werden können, sind endgültig vorbei“, sagt Mursch-Edlmayr.

Dafür sei eine gezielte Erweiterung des Versorgungsangebotes nötig. Der Kammerpräsidentin schwebt diesbezüglich etwa die standardisierte Lenkung der Patientenströme durch die Apothekerschaft vor. Dies könnte etwa in Kooperation mit der 1450-Hotline erfolgen, unterstützt durch eine telemedizinische Ordination inklusive „Fastlane“ für die Apotheken. Diese Steuerungsleistung müsste aber erstattet werden. Zudem soll der Ausbau gesundheitsfördernder Test- und Screening-Angebote in den Bereichen Zuckerkrankheit (Diabetes), Herzkreislauf- und Infektionskrankheiten sowie Tumorvorsorge in den Apotheken beschleunigt werden.

Zum Maßnahmen-Paket, das die Apothekerschaft für die kommende Bundesregierung geschnürt hat, gehört auch die Schaffung der rechtlichen Grundlage für Impfungen in den Apotheken sowie die Aufnahme in das Öffentliche Impfprogramm. Darüber hinaus fordert die Apothekerkammer etwa die Einführung von verpflichtenden klinisch-pharmazeutischen „Medikations-Checks“ im Krankenhaus zur Verringerung von Medikationsfehlern und unerwünschten Nebenwirkungen. Gefordert wird weiters die lückenlose Digitalisierung des Medikationsprozesses von der Verordnung bis zur Verabreichung der Arzneimittel im Spital, weiters die Medikationsanalyse in der öffentlichen Apotheke.

Begleitend zur Präsentation ihres Forderungskatalogs an die kommende Bundesregierung gibt die Apothekerkammer den Start der Informationskampagne „Starke Apotheken. Starke Gesundheit“ bekannt. In der multimedialen österreichweiten Kampagne wird auf die unverzichtbare Rolle der Apothekerinnen und Apotheker als persönliche und wohnortnahe Gesundheitsdienstleister verwiesen. Dahinter steht die Überzeugung: Nur starke Apotheken können beste, regionale Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung sicherstellen. (rüm/APA)

Service: Forderungspapier der Apothekerschaft