Die Apothekerkammer ruft zur Teilnahme an der EU-Wahl auf und fordert gleichzeitig die Schaffung von Rahmenbedingungen auf europäischer Ebene, die eine Stärkung der Arzneimittel- und Wirkstoffproduktion innerhalb Europas ermöglichen. Damit sollen Liefer- und Versorgungsengpässe weitestgehend verhindert werden. „Zur Sicherstellung der Verfügbarkeit von Arzneimitteln müssen Maßnahmen gesetzt werden, die Lieferengpässe möglichst verhindern. Derartige Engpässe werden häufig durch Produktionsausfälle, Rohstoffprobleme oder das niedrige Arzneimittelpreisniveau in Österreich verursacht und entwickeln sich immer mehr zu einem europäischen und innerstaatlichen Problem. Eine der Ursachen ist die Verlagerung der Herstellung von Arzneimitteln und Ausgangsstoffen in Drittländer. Hier muss man ansetzen. Die Produktion muss zurück nach Europa“, betont Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer.
Eine weitere Forderung der 6.000 Apothekerinnen und Apotheker in Österreich ist jene nach Aufrechterhaltung einer „Generaldirektion Gesundheit“ innerhalb der EU-Kommission mit Zuständigkeitsbereich Arzneimittelrecht, Berufsrecht der Gesundheitsberufe sowie Medizinproduktrecht. „Das menschliche Leben und die menschliche Gesundheit stellen das höchste Schutzgut im Wertesystem der Europäischen Union dar. Die Gesundheitspolitik, die Verwaltung des Gesundheitssystems und der medizinischen Versorgung liegen in der Verantwortung der Mitgliedstaaten. Die Europäische Union soll die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten fördern und ihre Tätigkeit unterstützen“, führt Kammeramtsdirektor Dr. Hans Steindl aus. Dieser Subsidiaritätsgrundsatz dürfe aber nicht durch Binnenmarktaspekte abgeschwächt werden.
Darüber hinaus beinhaltet der Forderungskatalog der Österreichischen Apothekerkammer die Bewahrung der Freiberuflichkeit und Unabhängigkeit der Gesundheitsberufe. Dazu Steindl: „Nur so können der hohe Patientenschutz und die Arzneimitteltherapiesicherheit in Europa gewährleistet bleiben.“ (red)