Beschäftigte im Gesundheitswesen sind zunehmend ausgepowert. Eine neue Umfrage lässt jetzt aufhorchen und könnte Auswege zeigen.
Personalmangel und steigender Workload fordern ihren Tribut. Nicht nur im Gesundheitswesen, aber besonders dort. Eine für den österreichischen Arbeitsmarkt repräsentative Umfrage unter 2.000 Personen, die die MindTake Research im Auftrag der digitale Recruiting-Plattform Stepstone befragt hat, zeigt nun Details. Während 35 % der Männer sich nach einem durchschnittlichen Arbeitstag müde und ausgelaugt fühlen, geht es knapp jeder zweiten Frau so (45 %). Für den Großteil der Befragten (81 %) hat das Gefühl, ausgelaugt und müde zu sein, in den vergangenen ein bis drei Jahren zugenommen. Die Gründe für die Belastungszunahme sind unterschiedlich und reichen von Bore-Out und Langeweile bis zu Long-Covid, am häufigsten jedoch zusätzliche Aufgaben (45 %), Personalmangel (36 %), das eigene Alter (33 %) und fehlende Entspannungsmöglichkeiten (31 %).
Der steigende Workload ist das größte Belastungsthema. Er lässt kaum Raum für Atempausen. Dass Unterbesetzung und die Alterung der Erwerbsbevölkerung zunehmend zum Problem für Unternehmen werden, ist längst spürbar. Eine Arbeitszeitverkürzung trotz gleichbleibenden Aufgaben im Job scheint für viele Beschäftigte sowohl für sie persönlich als auch beruflich eine gute Lösung zu sein, zeigt die Umfrage. Von kürzeren Arbeitstagen jedoch gleichbleibenden Aufgaben im Job erwarten jede zweite weibliche Beschäftigte und 46 Prozent der Männer eine Verbesserung ihres körperlichen Wohlbefindens. Eine generelle Arbeitszeitverkürzung könnte gerade im Gesundheitsbereich eine Entlastung bringen und vielleicht auch Beschäftigte motivieren, im Job zu bleiben oder sogar wieder zurückzukehren. In jedem Fall sollte ernsthaft darüber diskutiert werden. (rüm)