Lernen Patient:innen mit ihrer Diabeteserkrankung umzugehen, sind Augenprobleme vermeidbar. Beim Apokongress wurden regelmäßige Kontrollen empfohlen.
Mehr als ein Drittel der Diabetiker:innen bekommt im Laufe des Lebens eine Begleiterkrankung der Augen. Zehn Prozent entwickeln laut Augenarzt Matthias Bolz sogar eine diabetische Netzhauterkrankung. Die Zahl könne man aber drücken, indem Patient:innen lernen, mit der Grunderkrankung Diabetes umzugehen. „Es geht nicht nur darum, dass wir das Auge therapieren, sondern den ganzen Menschen mit den Nebenschauplätzen“, sagte der Universitätsprofessor beim Apokongress in Schladming.
Die meisten Diabetiker:innen könnten die Auswirkungen der Zuckerkrankheit durch gesunde Ernährung, Sport sowie die Einstellung von Zucker, Blutfetten und Blutdruck gut in den Griff kriegen. Um Augenprobleme frühzeitig zu erkennen und so die Behandlungschancen zu steigern, sollten Patient:innen einmal im Jahr zur Kontrolle zu einem Augenarzt oder einer Augenärztin. Augenerkrankungen wie Grauer Star (Katarakt) oder diabetischen Retinopathie könnten durch Sehtests und Netzhautbegutachtung frühzeitig erkannt werden, bevor noch Symptome auftreten.
Risikofaktoren für eine diabetische Retinopathie, also Erkrankungen der Gefäße der Netzhaut, sind die fortschreitende Erkrankungsdauer der Diabetes, ein hoher HbA1c-Wert, Blutzuckerschwankungen, Bluthochdruck und erhöhte Blutfette. Weltweit leben mehr als 422 Millionen Menschen mit Diabetes, bis zum Jahr 2045 dürfte die Zahl auf 700 Millionen ansteigen, berichtete Bolz, der Vorstand der Universitätsklinik für Augenheilkunde am Kepler Klinikum Linz, im Zuge der Apothekertagung in Schladming diese Woche. (kagr/APA)