Apotheken in ganz Deutschland können keine Corona-Impfzertifikate mehr ausstellen. Die Ausstellung von Zertifikaten war nach dem Auftauchen von Fälschungen nach Rücksprache mit dem Gesundheitsministerium gestoppt worden.
Der Zeitung „Handelsblatt“ war es gelungen „mithilfe von professionell gefälschten Dokumenten“ auf dem Server des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) einen Gastzugang für einen nicht existierenden Apothekeninhaber zu erzeugen, mit dem dann zwei Impfzertifikate ausgestellt worden seien. Aktuell würden deshalb die angemeldeten Betriebsstätten einer Überprüfung unterzogen. Doch gebe es bislang keine Hinweise auf andere unberechtigte Zugänge, teilte der DAV mit. Das „Handelsblatt“ teilte auf Anfrage mit, es sei richtig, dass das Blatt eine gravierende Sicherheitslücke bei der Erstellung digitaler Impfnachweise aufgedeckt habe. „Jedoch hat nicht das ‚Handelsblatt‘ selbst sich einen Zugang zum System verschafft; zwei IT-Sicherheitsspezialisten haben die Schwachstelle offengelegt und damit demonstriert, dass es bei dem Portal deutliche Mängel gibt“, erklärte eine Verlagssprecherin.
Es stehe noch nicht fest, wann die Zertifikate in Apotheken wieder erhältlich seien, teilte eine Sprecherin des DAV am Freitag mit. Es werde daran gearbeitet, dass Apotheken wieder Impfzertifikate ausstellen könnten, sagte die Sprecherin. Ein Datum stehe aber noch nicht fest. Laut DAV sei davon auszugehen, dass die mehr als 25 Millionen Impfzertifikate, die bisher ausgestellt worden seien, alle von rechtmäßig registrierten Apotheken stammen. (red/APA)