Befragung zeigt Folgen von Darmentzündungen für Betroffene

© namtipStudio / Shutterstock.com

Die Belastungen durch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind für die Betroffenen laut einer Befragung enorm, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Die Ursachen für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind nicht wirklich bekannt, möglicherweise greift das eigene Immunsystem die Darmschleimhäute an, und diverse Mikroben stehen auf der Liste der Verdächtigen. Die Ernährung und psychische Probleme könnten die Krankheitsrisiken erhöhen, manche Genvarianten tun dies definitiv, erklärte der Mediziner Alexander Moschen von der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH). Tatsache sei, dass das Immunsystem einen Entzündungsvorgang vorantreibt. „Dadurch geschehen chronische Schädigungen des Darms, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.“ Teils kommen Komplikationen dazu, die oft schlimmer sind als die Darmschädigungen selbst, wie etwa Fisteln, die Löcher bis in die Blase oder Vagina bohren, oder Engstellen im Darm, die operativ behandelt werden müssen, berichtete er.

In Österreich sind laut den Experten rund 80.000 Menschen an solchen chronischen Entzündungskrankheiten im Darm betroffen: „Beide Krankheiten treten oft schon im Jugendalter auf und begleiten die Patienten und Patientinnen ein Leben lang, zumal sie bis heute unheilbar sind.“ Symptome sind etwa Bauchschmerzen, Durchfälle, teils Fieber und Gewichtsverlust. Man könne jeweils nur die Symptome lindern und das Risiko für akute Krankheitsschübe senken. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass Betroffene mit erheblichen Belastungen und Einschränkungen leben, sagte Andrea Maier vom Pharmaunternehmen AbbVie: „77 Prozent der Befragten leiden unter mindestens einem akuten Krankheitsschub pro Jahr, durchschnittlich haben diese Menschen jährlich zwei davon.“ Die Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut Integral durchgeführt. (red/APA)