In Wien droht ein Engpass von Blutkonserven, warnen das AKH und das Rote Kreuz. Sogar Operationen seien gefährdet. Für Aufregung sorgt in diesem Zusammenhang ein Vorstoß von ÖVP-Gesundheitssprecherin Gaby Schwarz, dass diplomiertem Gesundheitspersonal Blutspenden ohne verpflichtende Beteiligung von Ärzten ermöglicht werden sollte.
Die Nachricht ist zu Sommerbeginn nicht neu: traditionell werden zum Sommer hin Blutkonserven knapp und die Menschen aufgerufen, Blut zu spenden. Und traditionell warnen Rotes Kreut und Krankenhäuser vor Engpässen. Im beginnenden Nationalratswahlkampf bekommt die Situation aber eine neue Dimension: die ÖVP ortet die Ursache im Ärztemangel. „Schon jetzt ist es laut dem Roten Kreuz nicht möglich, sämtliche geplanten mobilen Blutspenden durchzuführen, weil es an Ärzten mangelt, die aber – so sieht es das Gesetz vor – bei einer Blutspende verpflichtend anwesend sein müssen“, sagt ÖVP-Gesundheitssprecherin Gaby Schwarz und fordert: „Wir sollten möglichst rasch und gemeinsam zu einer Lösung kommen, denn uns allen muss es in erster Linie um die Sicherheit der Patienten gehen.“
Zu überdenken ist nach Ansicht der ÖVP-Gesundheitssprecherin, „ob die Eignung der Spenderinnen und Spender, die durch normierte Anamnesebögen festgestellt wird, nicht auch durch diplomiertes Gesundheitspersonal erfolgen kann, wenn gesichert ist, dass permanent ein Arzt erreichbar und verfügbar ist.“ Ihr Anliegen sei die Versorgungssicherheit, „und die Vorstellung, dass diese nicht gegeben ist, ist ein untragbarer Zustand“, meint Schwarz. Sie richtet deshalb einen dringenden Appell an Gesundheitsministerin Brigitte Zarfl, die Versorgungssicherheit mit Blutkonserven erzustellen. (red)