Die Hälfte der impfbaren Bevölkerung hat zumindest einen Stich, meldet die Bundesregierung. 100 % werden aber wohl nicht Ende Juni, sondern erst Ende Juli erreicht. Vor allem einige Länder hinken nach.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen und damit die Sieben-Tages-Inzidenz bewegen sich weiter auf niedrigem Niveau. Die Zahl der Impfungen steigt unterdessen. Wenn auch nicht so, wie von der Regierung ursprünglich geplant. So haben etwa erst 44,3 % aller 65 bis 74jährigen beide Impfungen erhalten – geplant war das schon für Ende April. Bei den 45 bis 54jährigen sind derzeit zumindest 50 % einmal geimpft – bis Ende Mai hätten alle, die es wollen geimpft sein sollen. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) gab in einer Aussendung am Dienstag bekannt, dass nun mehr als die Hälfte der impfbaren Bevölkerung (alle ab zwölf) zumindest einen Stich bekommen hat. Dass bis Ende Juni erreicht werden, die das wollen, scheint unwahrscheinlich. Experten rechnen mit Ende Juli.
Am höchsten ist die Rate für die Erstimpfung im Burgenland mit 48,9 %. In Niederösterreich sind 47 % der Bevölkerung einmal geimpft, in Vorarlberg 46,2 %, in Tirol 45,6 %, in Salzburg 44,9 %, in Kärnten 44,6 %, in der Steiermark 43,3 % und in Oberösterreich 42,6 %. Auch Wien kratzt mit einer Durchimpfungsrate von 39,7 % mittlerweile an der 40 Prozent-Marke. Die relativ niedrige Durchimpfungsrate in der Bundeshauptstadt wird oft damit erklärt, dass in Wien Bewohner des sogenannten Speckgürtels im zu Niederösterreich gehörenden Umland der Stadt mitgeimpft würden. Allerdings liegt Wien bei den Zweitimpfungen mit 21,2 % im Mittelfeld der Bundesländer. Schlusslichter sind die Steiermark (17,3 %) und Salzburg (18 %). Spitzenreiter sind hier das Burgendland (23,3 %) und Tirol (23 %).
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) demonstrieren Koalitionsfrieden und „zeigen sich angesichts der vielen positiven Entwicklungen erfreut“. Die Strategie im Kampf gegen Pandemie und Wirtschaftskrise trage Früchte, so die türkis-grüne Botschaft. Man befinde sich vor diesem Sommer in einer sehr guten Situation, die sogar besser sei, als von vielen erwartet. (red)