Auch in diesem Herbst wird es keine österreichweite Influenza-Impfaktion geben. Offenbar haben fünf Bundesländer die Pläne ausgebremst, heißt es zumindest aus der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).
Das aus dem Vorjahr bekannte Chaos um die Grippeimpfung geht weiter. Wie berichtet hatten damals einzelne Bundesländer früh viele Impfstoffe bestellt, während andere Länder zu spät dran waren. Die Folge war, dass Hausärzte zum Teil nicht ausreichend an Impfkampagnen teilnehmen konnten. Dieses Bild dürfte sich heuer wiederholen. Für den Winter 2021/2022 wollte Andreas Huss, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), eine österreichweite Kampagne starten. Doch dazu dürfte es nicht kommen. „Ursprünglich hätte die Krankenkasse das Arzthonorar bezahlt. Um die Impfstoffe sollten sich die Bundesländer kümmern“, sagte er im APA-Gespräch. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) habe wieder 400.000 Dosen bestellt, „die anderen haben nichts gemacht“, schilderte Huss den Ablauf.
Die ÖGK sei deshalb mit ihrem Plan am Zögern von fünf Bundesländern gescheitert. Die Abstimmungssitzung vergangene Woche habe ergeben, dass die Mehrheit der Bundesländer dagegen ist. „So wird es eine Influenza-Impfaktion eben nur in vier Bundesländern geben – in Oberösterreich, Salzburg, Kärnten und sowie eben die Aktion in Wien“, sagte Huss. Ab 2022 wird es allerdings ein Erwachsenen-Impfprogramm aus Mitteln der öffentlichen Hand geben, erklärte er. „Wir haben ja ein sehr erfolgreiches Kinderimpfprogramm. Wir brauchen auch für Erwachsene ein niederschwelliges Impfprogramm. Wenn sich jemand erst um 70 Euro einen Impfstoff in der Apotheke besorgen muss und dann 20 Euro beim Arzt zahlt, ist das nicht niederschwellig“, erklärte der ÖGK-Chef. (red/APA)