Die EU-Kommission und die Initiative „Global Citizen“ haben bei einem Spendengipfel erneut 6,15 Milliarden Euro gesammelt. Zahlreiche Persönlichkeiten und Wissenschafter fordern allerdings, einen Anti-Coronavirus-Impfstoff zum Allgemeingut frei von Patentschutz zu erklären.
Die EU-Kommission und die Initiative „Global Citizen“ haben am Wochenende eine Spendenkonferenz und ein Benefizkonzert mit internationalen Stars für die Finanzierung eines Corona-Impfstoffs veranstaltet. Dabei warben unter anderem UNO-Generalsekretär António Guterres, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für Spenden. Am Abend folgte dann ein live im Internet übertragenes Konzert mit Musikern wie Coldplay, Miley Cyrus, Shakira oder Justin Bieber. Die EU-Kommission hatte Anfang Mai eine internationale Geberkonferenz für die Finanzierung der Suche nach einem Corona-Impfstoff veranstaltet. Bisher kamen rund zehn Milliarden Euro zusammen. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO sind mehr als 28 Milliarden Euro nötig, um einen Impfstoff und ausreichende Test- und Behandlungskapazitäten zu entwickeln. Nun kamen weitere 6,15 Milliarden Euro zusammen. Damit stiegen die Einnahmen insgesamt auf 15,9 Milliarden.
Ausgehend von Italien haben zahlreiche Persönlichkeiten der Politik, Wirtschaft und der Kultur sich einem Appell des Friedensnobelpreisträgers und Förderer der Mikrofinanz-Idee Muhammad Yunus angeschlossen, einen Anti-Coronavirus-Impfstoff zum Allgemeingut frei von Patentschutz zu erklären. Bereits im Mai hatten sich Staats- und Regierungschefs aus aller Welt für kostenlose Corona-Therapien und -Impfstoffe weltweit ausgesprochen, sobald die Behandlungsmethoden verfügbar sind. Eine aktuelle Petition wurde bisher unter anderem vom ehemaligen EU-Kommissionspräsident Romano Prodi unterzeichnet. Italien will eine Vorreiter-Rolle bei der Produktion eines Anti-Covid-19-Impfstoffes spielen. Die Universität Oxford und der italienische Pharmakonzern IRBM haben bereits mit der klinischen Studie eines möglichen Corona-Impfstoffes begonnen, der bei einem Erfolg im Herbst zur Verfügung stehen könnte. (APA/red)