Die EU-Länder setzen bei der Forschung zur Corona-Pandemie auf Abstimmung und Austausch. In Österreich zeigt eine Umfrage, dass die Forschung forciert und gefördert werden soll.
Die EU-Kommission und Mitgliedsstaaten haben einen Aktionsplan erarbeitet, der die Forschung in Sachen SARS-CoV-2 vorantreiben soll. Das zeigte sich jetzt bei einer informellen Videokonferenz der EU-Forschungsminister, in der über koordinierte europäische Initiativen im Forschungs- und Innovationsbereich beraten wurde. Wichtige Aspekte des Aktionsplans sind eine enge Abstimmung der nationalen Forschungsförderagenturen, ein frühzeitiger Austausch von Forschungsergebnissen und die Einrichtung von Plattformen für den Austausch von Forschungsdaten. „So wie in Österreich laufen derzeit in vielen Mitgliedsstaaten Ausschreibungen zur Corona-Forschung. Ziel ist es, dass man sich austauscht, in welchen Ländern woran geforscht wird, um auch die Forscherteams kurzzuschließen und voneinander zu lernen“, sagte die Leiterin der Forschungssektion im Bildungsministerium, Barbara Weitgruber.
Neben der Koordination der Förderaktivitäten der Mitgliedsstaaten für Covid-19-relevante Forschung gehe es in dem Aktionsplan – er ist als „Living Document“ gestaltet, um ihn rasch und flexibel weiterentwickeln und umsetzen zu können – u.a. auch um Unterstützung und Vernetzung von klinischen Studien. Weitere Punkte sind die flexible Umschichtung von Mitteln aus dem EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ und ein rascher Austausch von Forschungsdaten. Sobald es gelinge, Medikamente beziehungsweise Impfstoffe gegen Covid-19 zu entwickeln, sei es ein wichtiges Thema, die Produktion dafür in Europa anzusiedeln und zu halten, betonte Weitgruber.
Parallel wächst das Interesse der österreichischen Bevölkerung an Forschung. Ein Großteil der Befragten einer repräsentativen Umfrage sprach sich für mehr wissenschaftliche Aktivitäten in Sachen SARS-CoV-2 und deren Förderung aus, berichtete das Meinungsforschungsinstitut Gallup. Demnach erwarten die Österreicher von der universitären medizinischen Forschung vor allem neue Erkenntnisse darüber, welche im Alltag eingesetzten Medikamente den Krankheitsverlauf eher verstärken (91 Prozent) und welche Medikamente Heilung versprechen (97 Prozent). Mehr Förderung der Wissenschaft sollte es laut der Umfrage auch geben. „Mehr als 90 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass sich Forschungseinrichtungen und Universitäten in der derzeitigen Situation verstärkt auf die Erforschung von Covid 19 konzentrieren (92 Prozent) und von staatlicher Seite zusätzliche Mittel bereitgestellt werden sollen (91 Prozent), damit schneller ein Medikament und eine Impfung gefunden werden“, hieß es in einer Aussendung des Meinungsforschungsinstitutes. (red/APA)