Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat am Montag die erste Zulassung eines Impfstoffes in der EU empfohlen. In den USA ist kurz davor ein zweiter Corona-Impfstoff zugelassen. Das Nachrichtenportal RELATUS PHARM gibt einen Überblick zur Evidenz.
Für den Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Pharmariesen Pfizer gibt es grünes Licht. Das teilte die Behörde am Montag in Amsterdam mit. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sprach in einer Stellungnahme von einem „erfreulichen Tag nach zehn Monaten harten Kampfes gegen die Corona-Pandemie.“ Er will „zügig mit der Verteilung und den ersten Impfungen ab dem 27. Dezember beginnen“. Auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) zeigte sich erfreut. In Europa hat Großbritannien bereits eine Notfallgenehmigung erteilt, in der Schweiz erhielt der Impfstoff am Samstag eine bedingte Marktzulassung. Außerhalb Europas haben schon die USA und Kanada mit Massenimpfungen mit dem Mittel begonnen.
In den USA ist indes ein zweiter Corona-Impfstoff zugelassen worden. Die Arzneimittelbehörde FDA erteilte eine Notfallgenehmigung für das Vakzin des US-Pharma-Unternehmens Moderna – und damit die erste Zulassung des Impfstoffes weltweit. Das Unternehmen Moderna mit Sitz in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusets erwartet, dass bis Ende des Jahres 20 Millionen Impfdosen von „mRNA-1273“ in den USA verfügbar sind – und weltweit bis zu einer Milliarde. Für die ersten drei Monate des kommenden Jahres wird eine Produktion von 100 bis 125 Millionen Moderna-Impfdosen erwartet. Um den vollen Immunschutz zu haben, muss jeder Geimpfte zwei Dosen erhalten.
Bei der Frage zur bisherigen Evidenz der Impfstoffe und den offenen Fragen verweisen Experten in Österreich auf das deutsche Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Jeweils wenige Tage, nachdem belastbare Daten zu den einzelnen Impfstoffkandidaten verfügbar sind, veröfffentlicht das Institut bereits allgemeinverständliche Zusammenfassungen der wichtigsten Ergebnisse auf seiner Website. Beantwortet werden Fragen zum Studiendesign, den Ergebnissen, der Wirkung, Nebenwirkungen sowie offene Fragen. Die ersten beiden Kurzinfos über Impfstoffkandidaten, die voraussichtlich in Deutschland zur Impfung angeboten werden, sind bereits online: Der Impfstoff „BNT162b2“ (Hersteller: Biontech/Pfizer) wurde in einer Phase-3-Studie mit 43.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern getestet, der Impfstoff „mRNA-1273“ (Hersteller: Moderna) in einer Phase-3-Studie mit 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. (red)
Links:
Der Impfstoff BNT162b2 (Biontech/Pfizer) zur Impfung gegen Corona
Der Impfstoff mRNA-1273 (Moderna) zur Impfung gegen Corona